Sendungsüberblick

Medien im Ausnahmezustand

54:47 Minuten
14.11.2015
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Die Anschläge von Paris hinterlassen ein Gefühl der Ohnmacht. Von den Ereignissen überrollt waren auch die Medien: Millionen Menschen schauten die Live-Übertragung eines Fußballländerspiels, als ein Knall, eine der Explosionen direkt in die Wohnzimmer weltweit übertragen wurde.
Die Anschläge von Paris hinterlassen ein Gefühl der Ohnmacht. Von den Ereignissen überrollt waren auch die Medien: Millionen Menschen schauten die Live-Übertragung eines Fußballländerspiels, als ein Knall, eine der Explosionen direkt in die Wohnzimmer weltweit übertragen wurde. Es gibt Fragen, aber keine Antworten. Sportreporter werden unfreiwillig zu Krisenberichterstattern. Ohne, dass sie selbst wissen können, was für eine Katastrophe sich zeitgleich hinter den Stadionmauern ereignet.
Viele haben den Fernseher weiter laufen lassen, und parallel online Newsticker, soziale Medien und Livestreams verfolgt. So auch Stefan Fries. Er war in der vergangenen Nacht der diensthabende Onlineredakteur in der Nachrichtenredaktion des Deutschlandfunk. Wir sprechen mit ihm über die Herausforderungen, Gefahren und über Verantwortung in so einer Situation.
Die Live-Situation hat sich mit den neuen Medien verändert. Wie können Medien bei diffuser Informationslage angemessen reagieren? Muss dem Publikum Geduld verordnet werden? Wie schnell können, wie schnell müssen Informationen generiert, verifiziert und weiter gegeben werden? Wo können sich traditionelle und neue Medien sinnvoll ergänzen? Das fragen wir unseren Kollegen Falk Steiner.

Das Werbedilemma
Nonprofit war gestern, genau genommen zuletzt in der Ursuppe des Internet, als es noch ein reines Wissenschaftsprojekt des US-Verteidigungsministeriums war. Dann kam der Sündenfall in Form der ersten Spammail (1978!). Und mittlerweile schreitet die Kommerzialisierung fort und fort. Dass wir für das, was uns mehr oder weniger gratis geboten wird, Werbung akzeptieren, ist grundsätzlich schon in Ordnung. Aber Online-Werbung nervt, wird immer penetranter, Ad-Blocker schließen die Popups aus, die Contenthersteller denken sich noch raffiniertere Modelle aus... und schon stecken wir mitten im Werbedilemma.
Muss das so sein? Wie gehen wir damit um, dass es kein werbefreies Netz mehr gibt? Und wie könnte zeitgemäße Werbung im Internet gestaltet sein? Darüber sprechen wir mit dem Medienökonomen Armin Rott.

#JeSuisParis - Solidarität im Netz
#ParisIsAboutLife #CityOfLove #PorteOuverte - nach den Anschlägen in Paris ist die Solidarität im Netz groß. Teresa Sickert fast das Mitgefühl zusammen.

Die Medienmeldungen der Woche sammelt Jochen Dreier.
Durch die Sendung führen Christine Watty und Christian Grasse.
Redaktion Teresa Sickert und Jana Wuttke.
Für das Netz begleitet Jule Eikmann.

Foto: flickr cc nd - Katerina Athanasaki