Schomburg: "Ein guter Tag für die internationale Gerichtsbarkeit"

26.05.2011
Wolfgang Schomburg, Richter am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag glaubt, dass nach der Verhaftung des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Ratko Mladic ein positives Zeichen vom Strafgerichtshof ausgehe.
Der Richter am Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag, Wolfgang Schomburg, hat anlässlich der Verhaftung des serbischen Kriegsverbrechers Ratko Mladic von einem "guten Tag für die internationale Gerichtsbarkeit" gesprochen.

Im Deutschlandradio Kultur betonte er am Donnerstag, dass von dem Strafgerichtshof ein "positives Zeichen für die Zukunft" ausgehe.

Wörtlich sagte er: "Die vielen Tatsachen, die dort zu Tage gekommen sind und gerichtskundig sind, in rechtskräftigen Urteilen feststehen, die alle sind doch ein Sieg der Gerechtigkeit! Und zum ersten Mal gilt nicht mehr der Satz, dass man die Kleinen verfolgt und die Großen laufen lässt."

Schomburg betonte auch, dass von dem Internationalen Strafgerichtshof eine abschreckende Wirkung ausgehe. "Diejenigen, die sich mal in einer ähnlichen Situation befinden in der Zukunft, werden es sich wohl drei Mal überlegen, ob sie derartige Taten begehen, wenn sie wissen, dass (…) die Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie sich eines Tages vor Gericht und anschließend, wenn schuldig befunden, im Gefängnis wiederfinden."

Das Gericht, das 1995 eingerichtet wurde, um 163 Kriegsverbrecher zu verurteilen, sei "in jeder Beziehung eine Erfolgsgeschichte". 125 Gerichtsverfahren seien mittlerweile abgeschlossen. Nur eine der gesuchten Personen sei noch nicht gefasst.
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