Schmerzlich vermisst: Berts brummiges Timbre

Jan Feddersen im Gespräch mit Gabi Wuttke · 19.07.2012
Nach Einschätzung des Musikjournalisten Jan Fedderson bleibt das Schlagerduo Cindy und Bert aus den 70er-Jahren im Gedächtnis als das deutsche Pendent zu Sonny und Cher. Allerdings sei das Duo auch sehr schnell von vielen angefeindet worden wegen der so seichten Klänge: "Das ist für alle die damals Rock und Beat hörten eine Art Antiformel gewesen."
Feddersen erklärte, wenige Stunden nachdem der Tod des Schlagersängers Norbert Berger bekannt wurde, dass Bert mit seinem eher brummigen Timbre dem Duo seinen Charakter verliehen habe: "Bert hat man eigentlich nicht gehört. Man könnte sagen: Später, als Cindy Berger alleine sang, solistisch, hat man eigentlich Bert schmerzlich vermisst."

Bergers Vorhaben sei es gewesen, die gute amerikanische, die gute englische Rockmusik herüber nach Deutschland zu bringen, sagte Feddersen. Allerdings habe sich das in Deutschland nicht verkauft. Erst nach diesem Misserfolg habe das Duo es mit Schlager probiert: "72 waren beide mit einem heute noch extrem gut hörbaren Gospelsong beim deutschen Vorentscheid zum Grand Prix gescheitert und ihr Produzent hat gesagt: Und wenn ihr damit jetzt scheitert, und wenn ihr dann im Grunde genommen immer noch kein richtiges Geld mit verdienen könnt, dann müsst ihr 'Immer wieder sonntags' singen. Und so geschah das." Mit diesem Lied seien sie dann so richtig berühmt und wohlhabend geworden.

Das vollständige Interview können Sie bis zum 19. Dezember 2012 in unserem Audio-On-Demand-Angebot nachhören.