Ruhner Land

Eine Region wird wiederbelebt

Von Gerhard Richter · 23.08.2017
Die Region um die Ruhner Berge schienen wie ausgestorben: Das namensgebende Dorf Ruhn gibt es nicht mehr, eine Autobahn durchschneidet die Gegend, Landflucht und Überalterung tuen ihr übriges. Aber es gibt neuen Wind: durch zugezogene Städter.
Beschaulich führt die Ruhner Straße aus Marnitz hinauf in die bewaldeten Hügel. Am Ortsrand liegt das Haus von Gerd Jaenicke. Von dessen Großvater gebaut aus rotem Klinker. Im schmalen Vorgarten, hinter dem schmiedeeisernen Zaunlangweilen sich Koniferen im Kies. Mit seinen 91 Jahren will Jaenicke nicht mehr viel gießen oder jäten. Hat dafür mehr Zeit für einen Schnack mit Passanten.
Gerhard Jaenicke: "...wenn ich die Straße gerade gefegt habe, kommen die vom Ruhner Berg runter, die Auswärtigen, fragen dann, wo können wir Mittag essen? Ist leider alles hier nicht mehr so wie das mal war. Hotel Graf Moltke, wo jetzt die Bürgermeisterei ist, oder der Louisenhof ist tot, Marnitzer Hof ist tot. Fritz Reuter Krug ist tot, Talmühle ist tot, Aber das ist ein bisschen wenig, für so eine Gemeinde wie Marnitz."
Gerhard Jaenicke ist 1925 in Marnitz geboren und auch hier aufgewachsen. Viele sind seitdeman seinem Haus vorbeigekommen, zu Fuß, mit Skateboards, mit Fahrrädern, mit Handkarren, mit Pferdekutschen und Panzern, mit Autos und vor allem mit Holzlastern.
Gerhard Jaedicke: "Original ist der Ruhner Wald ein Buchenwald, und ein Teil Eichen. Aber durch die Wirtschaft hat man natürlich Fichten angepflanzt, weil diese Bäume dann zur Bearbeitung von Dächern usw. doch besser waren. Buchen waren doch krumm gewachsen usw."

Holzsammeln war für Arme erlaubt

Gerhard Jaenickes Großvater fertigte als Stellmacher Wagen für die anderen Gewerke. Marnitz war ein Zentrum für das Handwerk. Maurer, Tischler, Zimmerer. Das Holz dafür wuchs auf den Hügeln nebenan, wurde an Jaenickes Haus vorbei in die Werkstätten transportiert.
Gerhard Jaenicke: "Ich weiß früher wurde das 4 m aufgestapelt. Und die guten Stämme wurden zu Tischen, Stühlen und Möbel… und der Abfall davon - ist ja bei Buchen recht viel - das wurde verkauft als Brennholz."
Wer sich Brennholz nicht leisten konnte, der hatte das Recht zweimal die Woche selbst in den Ruhner Bergen Holz zu sammeln. Alles, was von den Bäumen fiel und vor sich hintrocknete, war begehrter Brennstoff.
Gerhard Jaedicke: "Damit fuhren die dann mit der Holzschieb-Karre oder wer´s ein bisschen besser hatte, einen kleinen Ziehwagen, und holten da Holz aus dem Wald her. Das Feuerholz."
Aber es ab noch andere Gründe damals durch die Ruhner Berge zu wandern oder zu radeln, erzählt Gerhard Jaenicke. Die Endmöräne aus der letzten Eiszeit ist etwa zehn Kilometer lang, sichelförmig und mit einem Mischwald aus Buchen, Eichen, Lärchen und Kiefern bewachsen. Ein Netz aus Waldwegen führt durch die Hügelkette. Schmale Bäche schlängeln sich zwischen Erlen talwärts. Nach ein paar Minuten schon taucht der Wanderer in ein urwüchsiges Idyll.

Vor dem Krieg ein beliebtes Ausflugsziel

Vor dem Krieg waren die Ruhner Berge ein beliebtes Erholungsziel für Sommerfrischler aus Hamburg und Berlin. Mit dem Zug schnell erreichbar und eine gute Gelegenheit, in intakter Natur aufzutanken. Stille, klare Luft und ein weiter Blick auf die platten Wiesen und Äcker ringsum. Ganz oben, mitten im Wald, bei einer der Quellen, wurde jeden Sommer das Quellfest gefeiert. Damals der Höhepunkt im Marnitzer Kulturleben.
Gerhard Jaenicke: "Da war kein Mensch hier in Marnitz, nur Kranke und Alte, die nicht mehr laufen konnten. Die waren hier, alles andere war im Ruhner Wald."
Aber da war Eis da und Braten usw. und natürlich verkauften die auch Bier und Schnaps. Einige hatten auch zu tun wieder nach Hause zu kommen, wie das so ist.
Bis in die 60er-Jahre war das Quellfest noch Anziehungspunkt in den Ruhner Bergen. Dann ist diese Tradition eingeschlafen.

Quellfest soll wieder gefeiert werden

Erst seit den 90 Jahren bemüht man sich das Quellfest wiederzubeleben. Allerdings an anderer Stelle, sagt Gerd Holger Golisz, Leiter des Amtes Eldenburg–Lübz, zuständig für Marnitz und den Mecklenburger Teil der Ruhner Berge.
Gerd Holger Golisz: "Unmittelbar im Quellbereich, das ist heute nicht mehr möglich, die örtlichen Bedingungen sind dort nicht geeignet, um dort zu große Veranstaltungen durchzuführen."
Das Festzelt steht jetzt auf einer Wiese gleich hinter der Autobahn. Es gibt Räucherfisch, Steaks und Pommes. Kaffee, Kuchen und Eis. Hinter dem Zelt knattern die Stromgeneratoren, auf der Bühne spielt an diesem Sonnabend Vormittagschon um 11 Uhr ein Blasorchester. Die Bier-Tische und Bänke sind fast alle besetzt.
Gerd Holger Golisz: "Liebe Gäste wir wünschen Ihnen an einem schönen Sommertag mit herrlichem Quellfest Wetter bei einem Programm der Extraklasse, und natürlich auch bei Hochprozentigem. Immer den richtigen Durchblick und auch etwas Spaß und Freude wünsche ich Ihnen gute Unterhaltung. Traditionsgemäß singen wir nun gemeinsam die Brandenburg Hymne und das Mecklenburger Lied, bitte verwenden Sie hierzu die gelben Zettel auf ihrem Tischen, sofern das notwendig ist. Ich bitte Sie, sich zu unseren Hymnen von den Plätzen zu erheben, und alle mit einzustimmen."
Amtsleiter Gerd Holger Golisz hat das Fest mit organisiert. Das Besondere daran sei die Zusammenarbeit über die Mecklenburger Landesgrenze hinweg mit dem Amt Putlitz auf Brandenburger Seite. Jedes Amt schickt seine Vertreter. Seite an Seite stehen sie nun da, das blondgelockte Burgfräulein im mittelalterlichen Schnürkostüm aus dem brandenburgischen Putlitz und der Riese Ram, Sagenfigur aus dem Mecklenburgischen. Angeblich hauste er oben in den Ruhner Bergen.
Gerd Holger Golisz: "Die Sage vom Riesen Ram besagt, dass der Riese viel Schrecken und Angst verbreitete in den einzelnen Dörfern um die Ruhner Berge. Er forderte regelmäßig Tribut für sich persönlich ein. Die Ziegendorfer lieferten beispielsweise eine Ziege, die Prignitz lieferte Gold, Mecklenburg war arm an Reichtümern und insofern versprach man ihm Jahr für Jahr eine Jungfrau."

Am Ende wird der Riese von einem Stein erschlagen

Wenn der Riese nicht bekam, was er verlangte, dann schleuderte er von den Hügeln große Steine auf die Dörfer herunter und zertrümmerte die Häuser. Am Ende wurde er selbst von einem Stein erschlagen, so die Sage. Auf dem Quellfest ist der Riese nun wiederauferstanden, trägt ein sackähnliches Gewand. Auf dem Kopf und vor dem Kinn eine künstliche Haarpracht aus gelben spaghettidicken Wollfäden.
Viele der Besucher des Quellfestes nutzen die Gelegenheit und machen sich auf den Weg, weg vom Partytrubel und hinauf in die Berge. Zwischen hohen Buchen führt ein Asphaltweg sanft nach oben, ein Lehrpfad zweigt ab, die meisten aber schlendern die knapp zwei Kilometer bis zum Aussichtsturm. Für den Marnitzer Bürgermeister Hans-Jürgen Bucholz ist der knapp 40 Meter hohe Turm aus gelbem Kanalklinkerstein ein weiteres gelungenes Projekt zwischen den Ämtern Eldenburg-Lübz und Putlitz –Berge.
Hans-Jürgen Bucholz: "Der Turm ist auf, wird auch sehr angenommen, aus allen Himmelsrichtungen kommen die Leute. Und ich muss sagen, das macht sich bemerkbar."
180 Stahlblech-Stufen führen als Wendeltreppe hinauf zur Aussichtsplattform,Bühne fürdas zweite regelmäßige Fest in den Ruhner Bergen. Der 3. Advent.
Hans-Jürgen Bucholz: "Wenn das Wetter das zulässt zu der Jahreszeit gehen die dann hoch mit den Musikanten, die Blasen dann von oben vom Turm."

A24 geht direkt durch das Gebiet

Jetzt im Sommer genießen die Besucher lediglich den weiten Blick über die Wipfel. In der Ferne drehen sich die Rotoren von Windparks, die Autobahn A24 durchschneidet die sanfte Hügellandschaft. Autos rasen von Hamburg nach Berlin und zurück. Die Ruhner Berge sind kein Grund einen Gang herunterzuschalten, oder gar von der Autobahn abzubiegen. Dabei gibt es einiges zu entdecken. Zum Beispiel die Geschichte vom untergangenen Dorf Ruhn, dem die Berge ihren Namen verdanken.
Gerda Vienhus: "Das war das große Gutshaus und dann waren die Ställee, das waren große Ställe: Schafstall, Kuhstall, Pferdestall, Schweinestall, die Scheune und dann waren zwei Arbeiterhäuser möchte ich mal sagen."
Gerda Vienhus kam nach dem Krieg nach Ruhn. Da war sie 15, mit ihren Eltern aus Ostpreußen vertrieben. Ihre neue Heimat Ruhn war ein winziges Angerdorf in den Hügeln. Völlig überfüllt - die Einwohnerzahl schnellte damals von 58 auf 130.
Gerda Vienhus: "Ganz bunt zusammengewürfelt. Die kamen von überall."
Die einzige Möglichkeit sich zu ernähren, war mit anzupacken, in die Landwirtschaft einzusteigen.
Gerda Vienhus: "Das erste Stückchen Acker haben wir mit dem Spaten umgegraben und Hafer gesät, damit das Pferd was hatte. Das war der Anfangg. Und dann hat jeder versucht so ein bisschen sich aufzurappeln."
Aber die Ruhner Äcker waren mager. Nix rauszuholen, sagt Gerda Vienhus. Ein Idyll zum Verzweifeln.
Gerda Vienhus: "Landschaftlich Ja, aber landwirtschaftlich eine Katastrophe!"

Autobahn hat die Gegend abgetötet

Weil die Milch täglich über einen unbefestigten Waldweg nach Marnitz gebracht werden musste, pflasterten die Ruhner Einwohner nach Feierabend und auf eigene Kosten eine Straße. Aber die russischen Panzer rissen bei ihren Manövern das Kopfsteinpflaster wieder auf. Dann baute die DDR 1961 auch noch direkt neben Ruhn eine Abhörstation, streng bewacht von der Volkspolizei.
Die Entwicklung als Touristenort war dadurch unmöglich. Wer sich eine Zukunft aufbauen wollte, suchte woanders nach Arbeit. Die Einwohnerzahl sank auf 39. Dann kam 1981 die Autobahn von Hamburg nach Berlin. Die Transitbesucher brachten der DDR Devisen, Ruhn brachten sie den Tod. Die Autobahn schnitt den Ort vom vier Kilometer entfernten Marnitz einfach ab, erzählt Gerda Vienhus.
Gerda Vienhus: "Dann sind wir durch den Wald über Leppin nach Marnitz gefahren, um ein Brot zu holen und als wir zurückkamen, wurde im Forst Holz geschleppt, da kamen wir den Waldweg nicht mehr durch. Dann sind wir zurück über Leppin, Drefahl, Neu-Drefahl, und von der andern Seite wieder nach Ruhn rein. Sind wir 11 km gefahren, um ein Brot zu kriegen."
1981 gab es in Ruhn noch vier Einwohner. Auch Gerda Vienhus zog nach Marnitz. Das Dorf wurde abgerissen. Wo Gutshof und Ställe standen, finden sich heute nur noch ein paar lose Ziegel im Erdreich. Daneben ein Pavillon mit ein paar Infotafeln.: "Die erste urkundliche Erwähnung war 1369, jetzt ist das alte Bergdorf Ruhn nur noch Erinnerung".
Gerda Vienhus: "Wir fahren jedes Jahr einmal hin, aber das verändert sich auch so von der Natur her, soviel Gebüsch, also wenn wir nicht jedes Jahr fahren würden, würden wir keine Stelle wieder erkennen."
Als habe der Riese Ram das Dorf Ruhnmit seinem Stein getroffen und zerschlagen.
Aber auch die anderen kleinen Dörfer rund um die Ruhner Berge haben seit der Wende an Substanz verloren. Ziegendorf zum Beispiel, liegt acht Kilometer von Marnitz entfernt, ebenfalls am Fuß der Ruhner Berge. Dort bemerkt Sabine Uhlig schon seit Jahren eine schleichende Erosion der Infrastruktur.
Sabine Uhlig: "Es gab mal eine Schule, die steht auch noch. Aber die wurde aufgelöst und die Schüler wurden verteilt auf andere Schulen und die müssen jetzt alle weite Busfahrten machen. Unser Kindergarten müsste dringend energetisch saniert werden, aber das ist gar nicht mehr bezahlbar aus den Mitteln der Gemeinde (…) D.h. wenn es keinen Kindergarten mehr gibt, dann ist doch die Frage,ob Familien mit Kindern hierbleiben können, und so geht halt eins nach dem anderen. (…) wenn wir so weitermachen, dann gibt es die nächsten Dörfer bald auch nicht mehr."

Was tun gegen Überalterung und Landflucht?

Die Ziegendorfer haben jetzt selbst die Initiative ergriffen. Gegen Landflucht und Überalterung setzen sie Solidarität und Nachbarschaft. Und werden dabei von Petra Mannfeld, der Bürgermeisterin unterstützt:
Petra Mannfeld: "Ich hab da immer auf allen Veranstaltungen gesagt, die können nicht erwarten, dass die Gemeinde jetzt irgendwas rettet oder irgend was macht, sondern wenn die in Ihrem Dorf leben wollen oder etwas schön haben wollen, dann müssen sie selber anfassen, also anpacken. Und irgendwann hat das gefruchtet. Und dann ging es bergauf. Seitdem macht es auch Spaß."
Zuerst gestalteten die Ziegendorfer gemeinsam ihren Dorfplatz neu und bekamen dafür den Preis für das schönste Dorf. Auf den Geschmack gekommen, wählten sie ihre Bürgermeisterin beim Wettbewerb einer Zeitschrift zur "Alltagsheldin". Mit den 10.000 Euro Preisgeld sanierten sie das alte Pfarrhaus, das seitdem Brutstätte neuer Projekte ist. Regelmäßig gibt es dort eine Ideenschmiede. Jeder bringt ein, was ihn interessiert erklärt Petra Mannfeld.
Petra Mannfeld: "Und bei einer solchen Ideenschmiede, da kam die Idee Ruhner Land auf. Wir müssen uns auch übers Dorf mit den anderen vernetzen. Wir sind ja einfach zu wenige und wir können auch die Daseinsvorsorge, und die Versorgung Arzt, Nahversorgung, Lebensmittel, Mobilität, das kann ein Dorf nicht leisten mit nur ein paar 100 Einwohnern. Und da kam diese Idee auf: Ruhner Land."
Auch dafür gibt es mittlerweile eine Förderung. Die Robert-Bosch-Stiftung hilft drei Jahre lang, Menschen zu verbinden, aus den nicht zusammenhängenden Dörfern rund um die Ruhner Berge, ein Ruhner Land zu machen. Eine erste Idee ist zum Beispiel der Bienenhighway – ein Blühstreifen von Dorf zu Dorf. Tobias Schweitzer, Diplom Ingenieur für Landschaftspflege und Gründungsmitglied der Ideenschmiede hofft, dass ein Mehrwert entsteht, wenn alle mitmachen.
Tobias Schweitzer: "Dass vielleicht doch die Leute, die anderen Bürgermeister oder Agrargenossen die im Moment noch nicht davon überzeugt sind, sehen können, Mensch, wenn man's gesamt als Gesamtkontext sieht, für die Dorfentwicklung für die gesellschaftliche Entwicklung, Wiederbesiedlung und Tourismus als zweitgrößter Arbeitgeber Deutschlands, können wir Potenziale für unsere Dörfer entwickeln, die vielleicht über die reine Agrarproduktion hinausgehenn und deswegen dann vielleicht langfristig davon überzeugt werden, dass es vielleicht doch sinnvoll ist."

Wenig Resonanz beim Teamtreff

Ein sommerlicher Dienstag Abend. Das Projektteam "Ruhner Land – eine Region erfindet sich selbst" lädt einige der Ortsvorsteher ringsum ins Ziegendorfer Pfarrhaus, vier davon kommen. Sabine Uhlig ist nicht wirklich enttäuscht über die kleine Resonanz.
Sabine Uhlig: "Es kommt gar nicht drauf an, dass alle Gemeinden jetzt gleich da stehen und Hurra schreien, sondern, dass die, die sagen, da sehen wir eine Chance drin, dass die einfach erstmal anfangen."
Die anderen müssen sich einklinken, nicht dass man da wieder hingeht und bettelt. Die müssen sich einklinken und können sich einklinken.
Noch steht die Selbst-Erfindung des Ruhner Landes ganz am Anfang. Im Herbst soll der Ruhner Landbote erscheinen, Eine Zeitung mit den Veranstaltungen der Dorfvereine auch von der anderen Seite der Hügel, im anderen Bundesland. Denn die beiden Randregionen Brandenburgs und Mecklenburgs haben durchaus Gemeinsamkeiten, findet Petra Mannfeld. Eine abgeschiedene Ländlichkeit, die man pflegen und nach außen tragen kann.
Petra Mannfeld: "Wir wollen praktisch sagen: hier ist die Natur noch intakt und dafür stehen wir. Das wird das Ruhner Land sein. Und diese ideelle Marke, dass wir den sanften Tourismus wenn überhaupt nur möchten, und dass man vielleicht wenn´s mal ganz hochkommt auch sagt: Das ist ein Produkt aus dem Ruhner Land. Dieser Honig kommt aus dem Ruhner Land. So das wäre natürlich der Traum."
Noch lange diskutieren die Ortsbürgermeister an diesem Abend, während sich draußen die Dämmerung über die stillen Ruhner Berge legt. Bisher hat jedes Dorf für sich gekämpft. Manche Dörfer waren sich sogar spinnefeind. Der Gedanke, zusammen etwas auf die Beine zu stellen, sich auszutauschen wird deshalb mit viel Misstrauen betrachtet. Es gibt zu viele negative Erfahrungen, kaum Geld, begonnene Projekte aufrechtzuerhalten. Aber die Aussicht, sich selbst als "Ruhner Land" neu zu erfinden klingt immerhin verlockend. Eine Idee mit Zukunft.
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