"RubbeldieKatz"

Von Jörg Taszman · 14.12.2011
Ein erfolgloser Schauspieler schafft es, als Frau verkleidet berühmt zu werden und seiner großen Liebe nahezukommen: Die Schauspieler Matthias Schweighöfer und Alexandra Maria Lara sind noch das Beste an diesem halb missratenen Film, der sehr an "Tootsie" erinnert.
Detlef Buck begann seine Karriere mit lakonischen Komödien aus dem Norden und galt lange zu Beginn der 1990er Jahre mit Filmen wie "Karniggels" und "Wir können auch anders" als die Komödienhoffnung für das deutsche Autorenkino jenseits von "Otto" und anderen filmischen Vertretern teutonischen Brachialhumors.

Spätestens seit seinem ersten großen Publikumshit mit "Männerpension" (1996), der auf die steigende Popularität von Til Schweiger setzte, schieden sich dann an Buck die Geister. Der Regisseur schien seinen Zenit erreicht zu haben, drehte peinliche, belanglose Werke wie "Liebe deine Nächste" und "Liebesluder" , die bei Kritik und Publikum floppten und konnte erst 2006 mit dem harten Jugenddrama "Knallhart" wieder als Regisseur überzeugen.

Nun hat Buck mit der Autorin von "Keinohrhasen" und "Zweiohrküken" Anika Decker eine Klamotte gedreht, die sich im Niemandsland zwischen "Tootsie" und den Schweigerkomödien wiederfindet. Die Story um den netten, aber erfolglosen Schauspieler Alexander, der es in Frauenklamotten schafft, als Alexandra beliebt und berühmt zu werden und dabei der Frau seiner Träume nahe kommt, ist zunächst 1:1 aus "Tootsie" geklaut.

Neu ist, dass Alexandra in einem amerikanischen Nazi-Kitschfilm mitspielt, der in Berlin gedreht wird. Glücklicherweise spielt Sympathieträger Matthias Schweighöfer die Doppelhauptrolle und vermag die unausgegorene Story halbwegs plausibel zusammen zu halten. Denn leider verzettelt sich Buck als Regisseur mit seiner filmischen Achterbahnfahrt, die zwischen peinlich, albern, komisch und unterhaltsam schwankt und bestenfalls Stückwerk bietet.

Matthias Schweighöfer hat es nun neben Til Schweiger geschafft, als Star der deutschen Komödie ein Millionenpublikum zu erreichen und auch einen Film völlig allein auf seinen Schultern zu tragen. Das ist kein geringer Verdienst, rettet diesen halb missratenen Film, der auf der Habenseite noch Alexandra Maria Lara aufbieten kann. Dennoch wünscht man dem 30-Jährigen langsam auch wieder etwas facettenreichere Rollen.
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