Resozialisierung unter Höchststrafe

Zweimal lebenslänglich

43:51 Minuten
Die Außenmauer der Justizvollzugsanstalt Geldern. Darauf steht: "es ist so".
In der Haftanstalt Geldern Pont sitzen W. und K. heute ihre lebenslängliche Strafe ab © imago
Von Stephan Beuting · 21.04.2020
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W. und K. haben lebenslänglich: Das bedeutet kaum Platz, kaum Privatsphäre, kaum persönliche Entfaltung. Eigentlich geht es um Resozialisierung – aber unter den Umständen ist das schwer. W. setzt alles daran, so schnell wie möglich frei zu kommen, K. hat sich eingerichtet.
Draußen war W. Kfz-Mechaniker. Dann wurde er spielsüchtig. Er brauchte Geld und beraubte eine ältere Dame, die starb. Lebenslänglich. Draußen hat K. Geld mit Raubmorden verdient. Aus dem Gefängnis versuchte er auszubrechen, Geiselnahme mit versuchtem Mord. Mehrfach lebenslänglich.
Die Taten der beiden liegen schon etliche Jahre zurück. Heute sitzen sie in der Haftanstalt Geldern Pont. Sie sitzen dort, damit die Gesellschaft vor ihnen geschützt ist. Aber vor allem, um sich zu bessern, denn das ist das vorrangige Ziel unseres Systems des freiheitsentziehenden Strafvollzugs.
Aber was ist besser? Und was ist überhaupt gut? "Gut" heißt im Sinne der Resozialisierung zumindest, nicht wieder straffällig werden, ein Leben den Regeln entsprechend. Aber gerade was diese Regeln betrifft, gibt es ein Problem. Hier draußen bei uns gelten andere als dort drinnen.
Ein Feature über das lebenslängliche Leben im Knast.

Zweimal lebenslänglich
Resozialisierung unter Höchststrafe
Von Stephan Beuting

Regie: Stephan Beuting
Es sprachen: Regina Spindler und der Autor
Ton und Technik: Wolfgang Rixius und Katrin Fidorra
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Dlf 2018

Stephan Beuting arbeitet als Reporter, Redakteur und Moderator, unter anderem auch für Deutschlandfunk Nova. Er lebt in Bonn.