Regina Ziegler

Traumfabrikantin des deutschen Fernsehens

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Regina Ziegler erhält den Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den deutschen Film. © Deutschlandradio / Andreas Buron
20.04.2016
Rund 500 Filme hat sie bisher produziert: Regina Ziegler gilt als die mächtigste Filmproduzentin Deutschlands. Mit großer Leidenschaft und Energie realisiert die inzwischen 72-Jährige seit mehr als 40 Jahren Filme, an die sie glaubt.
Jede Jahre setzt Regina Ziegler etwa 15 TV- und drei Kinoproduktionen um. Dass die Produzentin sich dabei sehr erfolgreich in einer Branche schlägt, die bis heute von Männern dominiert wird, ist für sie selbstverständlich.
"Ich habe auch eine Besetzungscouch aus rotem Leder bei mir im Büro, hab einen roten Teppich und eine Zigarrenkiste. Also, ich meine, da kann ich schon mithalten. Aber ich glaube, das Produzentenbild ist natürlich durch Amerika so ein bisschen verschoben. Produzent zu sein heißt wirklich, schwer am Ball bleiben zu müssen, hart zu arbeiten. Ich habe einen 12- bis 14-Stunden Tag und bin mir auch nicht zu schade, wirklich mich um die Produktionen auch hinterher noch zu kümmern oder auch um die Menschen, die sie machen, zu kümmern, weil ich wirklich glaube, dass man es nur machen kann, verantwortlich zu arbeiten mit einem Team, wenn alle das Gefühl haben, im gleichen Boot zu sitzen und man sich nicht gegeneinander ausspielt."

"Eine Bank möchte ich auf keinen Fall sein"

Und eines ist klar, sie lässt sich nicht auf ihre Rolle als Geldgeberin reduzieren:
"Wenn ich sozusagen nur Geld beschaffen würde, wäre ich eine Bank - und eine Bank möchte ich auf keinen Fall sein, weil: Sie sehen ja, wie das ist. Es gibt keine Zinsen und man muss aber viel bezahlen und weiß nicht wofür. Also in dem Sinne ist der Produzent schon ein sehr kreativer und vielfältiger Manager."
Warum ihre Filme so oft sehr gut ankommen beim Publikum? Sie könne sich gut auf ihren Bauch verlassen. Zu ihrem Erfolgsrezept gehört auch ihre Familie. Tochter Tanja Ziegler ist zum Beispiel Mitinhaberin der Firma und Regina Ziegler sieht keinerlei Anlass, Arbeit und Privates zu trennen - im Gegenteil.
"Ja, muss man Privat und Arbeit trennen? Ich finde nicht. Das macht unheimlich Spaß, wenn man zusammensitzt und über das spricht, was einem beschäftigt. Also, ich finde es furchtbar, wenn man nach Hause kommt und man darf dann nicht über den Tag reden oder über Pläne reden oder gemeinsam spinnen oder Projekte entwickeln oder ich weiß nicht was. Also ich finde das Optimalste im Leben, dass man beides zusammen leben kann, ohne dass man das Gefühl hat, man langweilt sich."
Die Produzentin realisiert Serien wie "Weissensee" und "Mordkommission Istanbul". Sie wird von der Deutschen Filmakademie am 27. Mai für ihre "herausragenden Verdienste um den deutschen Film" geehrt.
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