Reaktionen der Hörer

    "Sehr berührend! Ich fahre gerade emotionale Achterbahn"

    Zwei Briefkästen in einer dänischen Stadt
    Sehr viel Post der Hörer bekamen wir auf unsere zwölf Sendungen der Serie "Was ich Dir noch sagen wollte". © dpa / picture alliance / Lars Helbauer
    31.05.2018
    Nach den ersten Sendungen unserer Serie erreichten uns viele Reaktionen der Hörer. Einige schrieben eigene Erlebnisse auf oder boten an, Margot Litten ihre Geschichte zu erzählen. Daraus entstanden weitere Folgen von "Was ich Dir noch sagen wollte".
    Über Facebook erhielten wir u.a. die folgenden Kommentare:
    Suzana Urbini: Trauern ist ein sehr individueller Prozess. Da gibt es kein Falsch und kein Richtig, aber das versteht man oft erst wirklich wenn man die engsten Menschen verloren hat... denk ich mir, wenn ich hier die ein oder andere Reaktion wahrnehme ... Ich persönlich rede mit meiner Mam, die viel zu früh und tragisch gegangen ist. Dazu muss ich nicht an ihrem Grab stehen. Ob sie das wirklich ist, die mir antwortet, oder ich es bin, die sie so gut kannte und darum mir selbst antworte, ist dabei völlig unerheblich. Mich trägt das durch die Trauer und mein weiteres Leben. Ob etwas Bedeutung hat oder nicht, bestimmt der Betrachter ... und so ist es mir einerlei, wenn mein Reden mit meinen toten Eltern für andere lächerlich erscheint.
    Natalia Nawrocki: Deutschlandfunk Kultur, vielen Dank, wie so oft, für euren Beitrag, welcher mich insbesondere dieses Mal sehr berührt hat. Ihr seid klasse!
    Bert Peuler: ... meine Meinung: Wer rechtzeitig mit seinen Lieben eine emotionale Sprache erarbeitet hat, wird seine Lieben auch über den Tod hinaus behalten und sie spüren. Ausprobiert, gestetet und klappt hervorragend ... wie im richtigen Leben, wo auch nicht jeder jede Sekunde an jedem Ort erreichbar ist. Wen's interessiert; melden.
    Waltraud Clasen: Besser wäre, mit den Lebenden zu sprechen oder gesprochen zu haben. Gestorbene brauchen ihre Ruhe!
    Toni Hennig: Man hat aber nicht immer die Möglichkeit, sich angemessen von dem Verstorbenen zu seinen Lebzeiten zu verabschieden oder es bleiben halt Fragen offen.
    Dorothée Sondermann: Stimmt. Nicht immer ist man so weise und reif, dass man beizeiten bestimmte Dinge zu klären vermag.
    Toni Hennig: Oder es liegen private und berufliche Umstände dazwischen. Hinterher ärgert man sich, sich nicht früher bei der Person gemeldet zu haben. Vor allem, wenn die Person urplötzlich stirbt, durch einen Unfall usw.
    Chantal Fourré: Unfair, die Verstorbenen so zuzuschwallen, wo sie sich jetzt nicht wehren können!
    Toni Hennig: Man sagt ja nicht umsonst, dass der Verstorbene im Herzen weiterlebt oder seine Seele weiterlebt. Jeden das Seine. Aber da soll auch jeder so trauern, wie er möchte, so lange man niemanden damit stört. Aber andererseits fühlen sich hier einige schon davon gestört, dass andere Menschen auf eine andere Weise mit dem Tod umgehen. Das finde ich engstirnig.
    Jutta Popóva: Das Problem ist, dass offene Zyklen nach dem Tod eines Menschen nicht mehr gemeinsam geschlossen werden können ... Es geht auch nach dem Tod, ist aber sehr viel schmerzhafter und aufwendiger ... Ich habe mit dem Tod meiner gelernt, alles in meinem Leben zu bereinigen. Alles.
    Alexandra Richter: Bin nun verwaiste schwester. Der schmerz laesst nach. Aber ich vermisse sie und würde sie gerne wieder in den arm nehmen. So sad.
    Claudia Reese: Sehr berührend! Ich fahre gerade emotionale Achterbahn.
    Lena Spaet: Danke, einfach wundervoll!

    Von Hörern erhielten wir u.a. folgende Briefe:
    Burkhard Goers am 25.11.2017
    Sehr geehrte Frau Litten,
    das spricht mir aus der Seele - mit dem Auto unterwegs habe ich - stellenweise - die Sendung verfolgt. Vor 1 1/2 Jahren verstarb meine Frau an einem Krebsleiden, dass wir 10 Jahre lang versucht haben zu besiegen. Bis heute ist die Bewältigung des Verlustes nicht einfach und da ich neben der Arbeit als Musiker unterwegs bin, versuche ich, auch in Liedern die Trauer zu verarbeiten. Es tröstet sehr zu erfahren, dass jeder auf seine Art und die unterschiedlichste Weise vor den gleichen Herausforderungen steht.
    Im Moment entsteht eine CD, die auch dieses Thema mit sich tragen wird. Ein Song, "Der Stein", hat die fast identische Textzeile wie ihr Thema.
    Vielleicht hilft es auch anderen, genau wir mir, wenn das Gefühl da ist, man ist nicht allein mit seiner Trauer.
    Herzliche Grüße
    Burkhard Goers
    Carla am 27.11.2017
    Sehr geehrte Frau Litten,
    vorgestern hörte ich das Podcast "Was ich dir noch sagen wollte". Als ich später im Bett lag, merkte ich, wie sehr mich dieser Gedanke beschäftigte einem Toten etwas sagen zu können.
    Es handelt sich dabei um meinen Großvater. Er wurde in der Nachkriegszeit von der Stasi an die UdSSR ausgeliefert, nach Moskau verschleppt. Der Spionage beschuldigt wurde er dort im April 1951 von einem Militärtribunal zum Tode verurteilt."

    Hier ist Carlas Geschichte zu hören und zu lesen

    Hörer am 3.12.2017
    Moin Frau Litten,
    zufällig gestern auf Ihre Sendung "Was ich dir noch sagen wollte" gestoßen ... und sehr angetan davon ...
    (Ein Thema, das wir auch gerade in unserem Heft von ERNST behandeln ...
    Wenn Sie eines mögen - schlichte Postadresse reicht.)
    Gruß, xx
    Barbara am 11.12.2017
    Sehr geehrte Frau Litten,
    ein bereicherndes Projekt, wie ich finde. Wie ist das weitere Procedere, wenn Sie meinen Beitrag auswählen?
    Mit freundlichen Grüßen xxx

    Hier ist Barbaras Geschichte zu lesen

    Anonymer Hörer am 15.12.2017
    Danke für den Morley, lieber Alexander. Du bist tot, hast dir wie im Tatort in den offenen Mund geschossen. Du warst 17. Heute wären wir beide 48. Ich habe es nicht verstanden, warum du mir den Morley geschenkt hast. Das war ein Wah Wah Pedal für die elektrische Gitarre. Ganz aus Metall und für uns Schüler unerschwinglich. Ich habe den Morley nach deiner Beerdigung sogar oft benutzt und dabei gar nicht an dich gedacht. Du warst weg. Aus der Welt weg und aus meinem jungen Kopf, der so viel anderes sah. Der Morley ist dann verschwunden, untergegangen beim großen Rhein-Hochwasser in Köln, als alle Keller voller Wsser standen. Ich wollte mich einfach nochmal bedanken. Für den Morley. Den Rest habe ich nie verstanden. Nur das: Du hättest ja ich sein können.
    Hörerin am 22.1.2018
    Sehr geehrte Frau Litten,
    ich finde die in Ihrem Format entstandenen Beiträge sehr beeindruckend und bewegend. Ich habe Interesse, mehr über die Rahmenbedingungen/ Voraussetzungen für eine Teilnahme zu erfahren.
    Mein großer Bruder ist im Sommer letzten Jahres verstorben.
    Ich würde mich über genauere Informationen von Ihnen freuen.
    Herzlichen Dank und viele Grüße