Raumfahrt

In 80 Tagen zum Mars

Der Planet Mars, aufgenommen mit dem Hubble-Teleskop
Der Planet Mars, aufgenommen mit dem Hubble-Teleskop © NASA/ESA
Von Nicole Markwald · 28.09.2016
Der SpaceX-Gründer Elon Musk plant gerade ein neues Raumschiff, mit dem er langfristig Menschen zum Mars schicken will. Die Ausmaße der Rakete sind gigantisch. Doch bei der Frage, ob er selbst mitfliegen würde, ebbt die Begeisterung für das Projekt plötzlich ab.
"It's quite big."
"Groß" werde die neue Rakete sein, die er zum Mars schicken will, kommentierte SpaceX-Gründer Elon Musk trocken. In Wahrheit sind die Dimensionen des Raumschiffs gewaltig: Es soll höher sein, als ein Fußballfeld lang ist - insgesamt 122 Meter. Sein Durchmesser ist mit 17 Metern so breit, dass man auf der Fläche mit Pferden Longierzirkel üben könnte.
Der Koloss soll in der Lage sein, bis zu 400 Tonnen Fracht zu transportieren. Und natürlich Menschen, gut 100 Passagiere haben pro Trip zum Mars in dem All-Gefährt Platz.
Elon Musk stellte seine Pläne zur Besiedlung des roten Planten bei der Fachmesse International Astronautical Congress im mexikanischen Guadalajara vor. Ein knapp fünfminütiges Video wurde gezeigt, es wirkte wie ein Trailer für ein Weltraum-Spektakel made in Hollywood.

Gefüllter Tank soll Rakete einholen

Die Ingenieure von SpaceX stellen sich die Reise von der Erde zum Mars so vor: Nachdem sich der Antrieb von der Rakete abkoppelt hat, landet er innerhalb von 20 Minuten wieder auf der Erde. Hier lädt er einen Tank mit Treibmittel, startet erneut, um die Rakete einzuholen und während des Fluges zu betanken.
Die Wiederverwendbarkeit von Antrieb und Raumschiff würde die Kosten drücken, so Musk. Überhaupt sei die Finanzierung dieses Plans eine echte Herausforderung.
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SpaceX-CEO Elon Musk stellt am 29. Mai 2014 das bemannte Raumfahrzeug Dragon 2 vor.© picture-alliance/dpa
Musk hofft, dass die Unterstützung für den Wohnsitz im All mit den ersten erfolgreichen Flügen zum Mars steigt und dann Geld nicht nur aus der Wirtschaft, sondern auch von Regierungen fließt. Aktuell würde der Preis pro Passagier bei mindestens 140.000 Dollar liegen.

Erste unabhängige Mars-Kolonie in 40 Jahren?

Der Unternehmer schätzt, es werde 40 bis 100 Jahre dauern, um auf dem Mars eine unabhängige Kolonie zu etablieren − so, dass Menschen auf dem eher unwirtlichen kalten Planeten Energie gewinnen, sich ernähren und leben können.
Was treibt Musk bei der Erkundung und Eroberung des Weltraums an?
"Ich glaube, was viele Menschen nicht verstehen, ist: Technologie entwickelt sich nicht automatisch weiter. Sondern nur, wenn man wirklich große Talente an die Herausforderungen setzt".
Für die erste Reise zum Mars will er das Raumschiff "Heart of Gold" nennen, in Anlehnung an den Science-Fiction-Klassiker "Per Anhalter durch die Galaxis".
Er selbst ist sich noch nicht sicher, ob er beim ersten Flug mit an Bord sein wird. Vielleicht, sagte Musk. Dann fügte hinzu: Er mache es nur, wenn seine Nachfolge ordentlich geregelt sei.
"Ich glaube, die erste Reise zum Mars wird gefährlich. Das Risiko, dass es schiefgeht, ist hoch. Im Prinzip muss sich jeder fragen, ob er bereit ist zu sterben. Wenn das für dich okay ist, bist du ein Kandidat für uns."
Erstmal will SpaceX ein unbemanntes Raumschiff zum Mars schicken. Ab 2025 sollen dann die ersten Menschen die Reise antreten.
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