Raumfahrt

Ground control to Major Tom

Die Raumstation in Stanley Kubricks Science-Fiction-Film "2001 - Odyssee im Weltraum" erzeugt künstliche Schwerkraft, indem sie sich um ihre eigene Achse dreht
Die Raumstation in Stanley Kubricks Science-Fiction-Film "2001 - Odyssee im Weltraum" erzeugt künstliche Schwerkraft, indem sie sich um ihre eigene Achse dreht © imago / Entertainmen tPictures
Von Matthias Hanselmann · 30.07.2017
Es ist der wohl bekannteste Popsong, in dem es um die Raumfahrt geht: Space Oddity von David Bowie. Die Figur, um die es darin geht, Major Tom, wurde mit einem Schlag weltberühmt, denn Bowie hatte unbeschreibliches Glück: Space Odditiy wurde während der amerikanischen Mondlandung 1969 weltweit im Radio gespielt!
Wie wäre David Bowies Karriere wohl verlaufen, wenn er nicht diesen smash hit gehabt hätte? Darüber kann man natürlich nur spekulieren. Die von ihm neben Ziggy Stardust erfundene Figur Major Tom machte in den Jahren nach der Mondlandung munter weiter Karriere in der Pop-Welt.
So hatte u.a. Peter Schilling 1983 mit "Major Tom (völlig losgelöst)" einen der größten Hits der Neuen Deutschen Welle. Bowie selbst nannte den Major in einem seiner späteren Songs einen Junkie. Der Star-Trek-Darsteller William Shatner veröffentlichte 2011 ein Album mit Coverversionen von Songs, die sich mit Weltraum-Themen beschäftigen. Titel: Seeking Major Tom. Die Figur im Song ist ein Astronaut, der nach dem Start seines Raumschiffs in Schwierigkeiten gerät und schließlich ins All wegdriftet.
Wer den Filmklassiker "2001: Odyssee im Weltraum" von Stanley Kubrick aus dem Jahr 1968 kennt, weiß, woher Bowie die Idee hatte. Oder sagen wir, die Inspiration.

Musikalische Histörchen

Ohne Sam Phillips und seine SUN-Studios würde Pop und Rock und mit aller Wahrscheinlichkeit auch die Countrymusik ganz anders klingen. Der Mann aus Florence in Alabama war das jüngste von acht Kindern. Und die Wurzeln zu seinem späteren Ruhm wuchsen in seiner Kindheit. Umgeben von Blues, Spiritual und Old-Time Music führte ihn seine erste berufliche Station zu einem Radiosender, dort moderierte er Shows, in denen sowohl schwatze als auch weiße Musiker zu hören waren – für die 1940er eher ungewöhnlich.
1950 hatte es ihn nach Memphis gezogen und hier eröffnet er in der 706 Union Avenue den Memphis Recording Service. Sein Motto "Wir nehmen alles überall und jederzeit auf" führte ihn auf Hochzeiten und zu Beerdigungen, daneben aber produzierte er für das Chess-Label schwarze Musiker – Ike Turner, Howlin' Wolf oder B.B. King waren hier anzutreffen. Nach dem Bruch mit Chess gründete Phillips 1952 sein eigenes Label - SUN. Sein Ziel war es, Musik für alle Menschen zu machen, jenseits der Rassentrennung. Und hier in Memphis schlug auch die Geburtsstunde des Rock 'n' Roll. In den sechzehn Jahren des Bestehens von SUN wurden hier mehr Rock-Platten produziert als bei allen anderen Mitbewerbern – insgesamt 226 Singles.
Die große Stunde von SUN schlug, als Elvis durch die Tür kam und eigentlich nur ein Ständchen für seine Mutter aufnehmen wollte. Phillips erkannte das Potenzial des Jungen, der Rest ist Geschichte. Und auch die Folgen sind Geschichte. Von Jerry Lee Lewis über Johnny Cash, Carl Perkins bis zu Roy Orbison reicht das SUN "Who is Who". 1969 verkaufte Phillips sein Studio und das Label und versuchte sich im Hotel- und Radiogeschäft. Er starb am 30. Juli 2003 in Memphis.

Rätsel

Die Voyager Golden Records sind Datenplatten mit Bild- und Audio-Informationen, die an Bord der beiden 1977 gestarteten interstellaren Raumsonden Voyager 1 und Voyager 2 angebracht sind. Auf den 30 Zentimeter großen, vergoldeten Scheiben aus Kupfer ist auch ein ganz bestimmter Rock 'n' Roll-Song. Wie lautet sein Titel und von wem stammt er?
Antwort: "Johnny B. Goode" von Chuck Berry

Brillant oder Bullshit!? Das Wochenchaos
#30-2017 Irrenhaus Weißes Haus

Was für eine verrückte Woche: Im Weißen Haus will die Pressesprecherin auf einer Pressekonferenz keine Pressefragen beantworten. Trumps neuer Kommunikationschef redet in Interviews sehr viel über Genitalien. Und der Präsident trifft sich mit zehntausenden minderjähriger Jungs, um Größenvergleiche anzustellen. Sind die alle irre geworden? Ja klar, sagen amerikanische Psychiater. Und haben eine ziemlich verrückte Erklärung parat, warum man Trump trotzdem nicht als gestört bezeichnen sollte.

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