Racial Profiling

Rassistische Raster

Eine Afro-Amerikanerin hält während einer Kundgebung am Lincoln Memorial in Washington DC, USA, ein Banner mit der Aufschrift "Wir marschieren für das Ende von Racial Profiling".
Proteste gegen Racial Profiling in Washington DC, USA © picture alliance / dpa / Michael Reynolds
12.01.2017
Darf man Menschen auf Grund ihres Aussehens kontrollieren? Genau das will "Racial Profiling" − polizeiliche Kontrolle und Maßnahmen allein aufgrund der Hautfarbe der Person. Seit Silvester 2016 in Köln werden die Kontrollen der Polizei diskutiert − Stichwort "Nafris".
Die heutige Ausgabe des Kompressors befasst sich mit Racial Profiling. Konkret in Köln und als Tatbestand vor Gericht, und allgemein als Form von Rassismus in Kultur und Gesellschaft.
Was ist ein Nafri? Aus dem Kompressor-Rassenbastelkasten
Wer schon immer mal miterleben wollte, wie eine ganze Bevölkerungsgruppe neu erfunden wird, ist jetzt gerade live mit dabei: Die Nafris. Vor zwei Jahren noch gänzlich unbekannt, jetzt fast eine begriffliche Selbstverständlichkeit. Doch was so neu scheint, bedient sich alter Techniken. Was das heißt, erklärt Mirjam Kid. Vorsicht, bissig!
"Sie merken, dass hinter der Uniform ein Mensch ist"
Bei Migranten für Vertrauen in Polizei und Ämter zu werben - das versucht der Sozialwissenschaftler Mimoun Berissoun. Er ist Gründer und Leiter der Kölner Organisation "180-Grad-Wende". Und er arbeitet eng mit der Polizei in Köln zusammen.
Der Wehrhafte: Wie ein Ex-Rapper gegen Racial Profiling vor Gericht zieht
Dike Uchegbu ist Ex-Rapper, heute Heilpraktiker. Er klagt sich seit Jahren durch die Instanzen, weil er ständige Polizei-Kontrollen leid war, hinter denen er rassistische Motive vermutet. Er klagt gegen die Polizei und die Bundesrepublik und will ein Anti-Diskriminierungsgesetz erreichen.
Selbst-Racial-Profiling − Wie Kanak Attack heute operieren müsste
Vassilis Tsianos ist Professor für Soziale Arbeit in Kiel und dort Mitglied des Rates für Migration. Außerdem ist er Mitbegründer von "Kanak Attack". Das Kollektiv propagierte mit Kunst und satirischen Auftritten eine neue Haltung von Kanaken aller Generationen − der beleidigende Ausdruck ist bewusst gewählt, Identitätspolitik ausdrücklich unerwünscht. Eine Art Selbst-Racial-Profiling. Wir haben Vasillis Tsianos gefragt, ob er den Ansatz von Kanak Attack noch heute vertreten würde.
Früher Rassismus, heute Rassismus
Mai-Phuong Kollath ist Interkulturelle Beraterin und Coach. Sie stammt aus Vietnam und lebt schon seit 35 Jahren in Deutschland − zunächst in der DDR. Dort erlebte sie harten Rassismus, wurde als "Fidschi" bezeichnet − bei ihrer Tochter erlebt sie die schmerzhafte Diskriminierung noch heute. Wir haben mit ihr über Parallelen zwischen früher und heute gesprochen.
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