Programm
Dienstag, 08.05.2018
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Neue Musik
Heiliger Ernst und teuflischer Spaß
‘68 und die Neue Musik (1/4)
Von Werner Klüppelholz
(Teil 2 am 15.05.2018)
Die Ursachen des Aufstands und wie sich die Komponisten mit Werken (oder Wurfgeschossen) in die Bewegung einreihten.Im Konzert still zuhören müssen ohne laut mitsingen zu können: Das ist eindeutig autoritär, ebenso die Noten einer Partitur oder die Anweisungen eines Dirigenten zu befolgen. Der weltweite Kampf gegen Herrschaft und Autorität hatte in den Jahren nach 1968 auch die Neue Musik erfasst. Improvisationsgruppen wurden gegründet, musikalische Laien durften mitspielen, kreativ zu werden stand jedem frei. Ein Schlüsselwort der Epoche hieß Partizipation, was etwa 1970 zu einer Revolte bei den Darmstädter Ferienkursen führte. Die ungeheure Politisierung aller gesellschaftlichen Bereiche fand ebenfalls in der Neuen Musik statt. Auf der Bühne, wo Opern über Revolutionsführer inszeniert oder wenigstens rote Fahnen gezeigt wurden und - „Raus aus dem Elfenbeinturm!“ - jenseits der Bühne, wo Komponisten auf die Straße gingen, um mit Musik beispielsweise Demonstrationen zu unterstützen oder - wie Luigi Nono und Hans Werner Henze - den Ruf nach Veränderung der Verhältnisse mit Wurfgeschossen zu akzentuieren. Andere versuchten hingegen, aus der Musik selbst heraus politisch zu wirken, etwa durch die Enthüllung von Manipulationstendenzen im musikalischen Material. Peter Brötzmann, Nicolaus A. Huber, Thomas Kessler, Rolf Riehm, Dieter Schnebel, Urs Peter Schneider, Gerhard Stäbler, Walter Zimmermann und andere erinnern sich an diese äußerst bewegte Zeit und ziehen zur heutigen Situation einen Vergleich - der nicht unbedingt erbaulich ausfällt.
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01:00 Uhr
Nachrichten
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01:05 Uhr
Tonart
Jazz
Moderation: Oliver Schwesig02:00 UhrNachrichten03:00 UhrNachrichten04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Stephan Karkowsky
u.a. Kalenderblatt
Vor 100 Jahren: Goethes "Urfaust" wird uraufgeführt05:30 UhrNachrichten05:50 UhrAus den Feuilletons06:00 UhrNachrichten06:20 UhrWort zum TagePfarrer Michael Becker
Evangelische Kirche06:30 UhrNachrichten07:00 UhrNachrichten07:20 UhrPolitisches FeuilletonAntisemitismus-Debatte
Israelis in Berlin-Neukölln
Von Yossi BartalYossi Bartal ist in Jerusalem aufgewachsen und lebt seit zehn Jahren in Berlin-Neukölln. Er ist freier Autor und Aktivist in verschiedenen anti-rassistischen Initiativen.
07:30 UhrNachrichten07:40 UhrInterviewBloß Politisch Korrekt?
Welche Werte sollen Museen vermitteln?
Gespräch mit Wiebke Arndt, Leiterin Überseemuseum in Bremen, Vizepräsidentin des Deutschen Museumsbundes08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 UhrBuchkritik"Barbarentage" von William Finnegan
Rezensiert von Gerrit Bartels -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Feldforscher in der Berliner Kreativenszene
Ulrike Timm im Gespräch mit Gereon Sievernich, ehemaliger Direktor des Martin-Gropius-BausDie Welt nach Berlin holen - diese Aufgabe verfolgt Gereon Sievernich schon seit er seinen ersten Job angetreten hat, damals bei den Berliner Festspielen. Der gebürtige Frankfurter und Wahlberliner reiste um die Welt und organisierte das Festival "Horizonte“ mit Kunst aus Afrika, Asien und Südamerika. Als langjähriger Direktor des Martin-Gropius-Bau hat er Künstler wie Ai Weiwei in die Hauptstadt gebracht und nicht nur große Ausstellungen zur bildenden Kunst realisiert, sondern auch aus dem Bereich Fotografie, Archäologie und zeitgenössischer Architektur. Seit gut einem Monat ist der Kulturmanager und Ethnologe, der dieses Jahr seinen siebzigsten Geburtstag feiert, nun Kurator des Hauptstadtkulturfonds und entscheidet dort über Kunst- und Kulturprojekte mit internationaler Ausstrahlung.
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10:00 Uhr
Nachrichten
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10:05 Uhr
Lesart
Das Literaturmagazin
Moderation: Andrea Gerk
Gastland Georgien auf der Buchmesse - Ein Besuch vorab
Von Martin Gerner
Eine Frage der Moral
Plädoyer für eine politisch korrekte Sprache
Gespräch mit Anatol Stefanowitsch, Professor für Sprachwissenschaften
Erinnern an den "vergessenen Holocaust"
Ein Porträt über den Autor Zoni Weisz
Von Jacqueline Boysen
Buchkritik:
"Ein großer Garten" von Gilles Clément und Vincent Gravé
Rezensiert von Sylvia Schwab
Literaturtipps
Von Jule Eikmann
'Backen mit Kafka' vom britischen Cartoonist Tom Gauld
Von Marten Hahn -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Tonart
Das Musikmagazin am Vormittag
Moderation: Mathias Mauersberger
Im Schatten des Eurovision Song Contest - das Popland Portugal
Von Tilo Wagner
Ein New Yorker Kammerorchester spielt für Alzheimer- und Demenz-Patienten
Von Kai Clement
Etta Scollo und der innere Schritt - zum neuen Album "Il passo interiore"
Gespräch mit der Sängerin11:30 UhrMusiktipps11:45 UhrRubrik: KlassikMusik und NS-Massenmord - eine Spurensuche rund um die Tötungsanstalt Hadamar
Von Ludger Fittkau -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Thomas Schmid, Journalist
Moderation: Korbinian Frenzel -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Länderreport
Moderation: Nana Brink
Flüchtlingsmanagement statt Willkommenskultur - die Anker-Zentren der CSU
Von Heiner Kiesel
Alles andere als ein Anker - in Bamberg steigt Kriminalitätsrate
Von Carlo Schindhelm
Das Prinzip Abschreckung - "Asyl-Verfahren müssen schneller werden"
Gespräch mit Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Kompressor
Das Kulturmagazin
Moderation: Gesa Ufer
Met-Gala: Welchen Einfluss hat die katholische Kirche auf die Mode?
Interview mit Silke Geppert
System Error - Wie endet der Kapitalismus?
Gespräch mit Ulrike Herrmann, The University Mozarteum, University Lecturer in Fashion, Costume and Art History
Gestalten!
Pick-Ups
Von Matthias Finger
Erstmals auf deutsch
"Lovecraft" von Alberto Breccia
Gespräch mit Johann Ulrich, Verleger14:30 UhrKulturnachrichtenVon Michael Mellinger
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15:00 Uhr
Kakadu
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15:30 Uhr
Tonart
Das Musikmagazin am Nachmittag
Moderation: Martin Böttcher
Auf Europatour mit neuem Album
Gespräch mit der Songwriterin Katie von Schleicher
XJAZZ Festival Berlin
09.5.2018 - 13.5.2018
Moka Efti Orchestra und mehr
Gespräch mit Paul Kleber, Jazz-Bassist
Was macht eigentlich der Dream Pop?
Neues Album von Beach House, US-amerikanisch-französisches Dream-Pop-Duo
Von Christoph Möller
Im Schatten des Eurovision Song Contest
Das Popland Portugal
Von Tilo Wagner16:00 UhrNachrichten16:30 UhrMusiktipps -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Abend
Moderation: Vladimir Balzer und Axel Rahmlow17:30 UhrKulturnachrichtenVon Michael Mellinger
18:00 UhrNachrichten -
18:30 Uhr
Weltzeit
Moderation: Isabella Kolar
La causa catalana - Wohin reist Carles Puigdemont ?
Gespräch mit Oliver Neuroth
Ciudad corrupta - 20 Jahre Stadt der Künste und Wissenschaften in Valencia
Von Oliver NeurothCiudad corrupta - 20 Jahre Stadt der Künste und Wissenschaften in Valencia
Sie ist eine Stadt in der Stadt - und fällt mit ihrer Architektur absolut aus der Reihe: Die „Stadt der Künste und Wissenschaften“ in Valencia. Ein futuristischer Gebäude- und Parkkomplex mit Museum, Kino, Oper, Aquarium und riesiger Veranstaltungshalle. In diesen Wochen feiert diese Stadt ihr 20. Jubiläum mit verschiedenen Aktionen. Oliver Neuroth blickt auf ein Mammutprojekt, das einerseits eines der wichtigsten Wahrzeichen Valencias ist - dessen Geschichte andererseits geprägt ist von Korruption, Fehlkalkulationen und Protesten. -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Zeitfragen
Magazin
19:30 UhrZeitfragen"Er hat angerufen: Wir haben Deine Schwester!"
Was eine niedersächsische Hausgemeinschaft mit der Schleppermafia zu tun hat
Von Jenni RothKhaled*, 20, Flüchtlinge aus Eritrea, hat es über das Mittelmeer in eine deutsche Stadt geschafft. Seine Schwester (16) wollte ihm folgen, sitzt aber in einem Lager in Libyen fest, weil die Mittelmeerroute fast dicht ist - die Küstenwache ist zur Zeit sehr aktiv. Also überlegen sich die Schlepper, wie sie anders Geld verdienen können als mit Bootsüberfahrten. Sie erpressen Khaled: Erst musste er 1000 Euro zahlen, um die Schwester aus einem polizeilichen Internierungslager freizukaufen. Dann noch einmal 1000 Euro, damit sie zu essen bekomme und nicht vergewaltigt werde. Dazu regelmäßig 100, 200 Euro “Unterhalt“.
Als Flüchtling ohne Arbeitserlaubnis kann Khaled diese Summen nicht aufbringen. Deshalb ist die Hausgemeinschaft, in der er lebt, eingesprungen. Die Flüchtlingshelfer stecken in der Zwickmühle: Wenn sie nicht wollen, dass Khaleds Schwester misshandelt wird, müssen sie das System unterstützen. Die Hausgemeinschaft hofft jetzt geradezu, dass bald die 3000 Euro für die Bootsfahrt „fällig“ werden. Nur: Wenn die libysche Küstenwache das Boot aufgreift, kommt die Schwester zurück in ein Lager und das Spiel geht von vorn los. Khaled ist kein Einzelfall. Mittlerweile ist ein ganzes Netz mit Mafia-ähnlichen Strukturen entstanden, das bis hierher nach Deutschland reicht. Betroffen sind vor allem Eritreer.
*Name geändert -
20:00 Uhr
Nachrichten
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20:03 Uhr
Konzert
389. Wartburgkonzert
Palas der Wartburg, Eisenach
Aufzeichnung vom 28.04.2018
Polnisch durch und durch
Stanisław Moniuszko
Streichquartett d-Moll
Frédéric Chopin
Nocturne Es-Dur für Violoncello und Klavier
Henryk Wieniawski
"Dudziarz" für Violine und Klavier
"Chanson polonaise“ (Polnisches Lied) für Violine und Klavier
"Obertas“ (Mazurka) für Violine und Klavier
Juliusz Zarebski
Klavierquintett g-Moll
Piotr Plawner Quintett:
Piotr Plawner, Violine
Agnieszka Łuksza, Violine
Tomasz Iwanowicz, Viola
Isabella Klim, Violoncello
Piotr Salajczyk, KlavierAuch wenn die Wartburgkonzerte seit nunmehr 60 Jahren bestehen und somit in die Jahre gekommen sind, so sind sie dennoch keineswegs angestaubt oder rückwärtsgewandt. Immer wieder wird - wie ein Fährtenhund - die Spur nach großartigen jungen Künstlern und Ensembles aufgenommen, immer wieder Neues entdeckt und präsentiert; so auch in diesem Jahr. Jedes der fünf Konzerte offeriert international herausragende Interpreten, ob nun Sängerinnen und Sänger aus Moskau; Spezialisten der Alten Musik aus Wroclaw, ein ungarischer Cellist, eine Schweizer Akkordeonistin oder - beim diesjährigen Auftakt am 28. April - ein polnischer Geigenvirtuose.
Der 1974 in Lodz geborene Piotr Plawner hat nicht nur fünf bedeutende Geigenwettbewerbe gewonnen, er ist mit seinem außergewöhnlichen Talent mittlerweile ein fester Bestandteil der internationalen Musikszene. Zu seinen Förderern zählte übrigens sogar Lord Yehudi Menuhin, der ihn als Geiger mit phänomenalem Können bezeichnet hat. Zum Charakteristikum von Plawner zählt, dass er sich vor allem auch um die polnische Musik verdient macht. So wird auch das ‚389. Wartburgkonzert‘ ein polnischer Abend sein, denn die Vielfalt der Musik unseres Nachbarlandes ist bei uns bei Weitem noch nicht bekannt. Natürlich - einen Chopin liebt man auch hier, aber wie sieht es mit Wieniawski, Moniuszko oder gar mit Zarebski aus? Sie alle haben großartige Musik geschrieben, davon wird das Piotr Plawner-Quintett im ‚389. Wartburgkonzert‘ das Publikum und die Hörer überzeugen. -
22:00 Uhr
Alte Musik
Universum JSB
Die "Alte Perücke“ beim Unterrichten belauscht
Bachs Schüler packen aus
Von Michael MaulDie Nachwelt geht vor Johann Sebastian Bachs Werken in die Knie - und wüsste gern mehr über ihn, seine Aufführungspraxis, seinen Charakter, seine Vorlieben, seine Stärken und Schwächen. All dieses Wissen hatten Bachs Privatschüler. Bach hatte gut 100 davon, darunter allein fünf ambitionierte Söhne. Sie alle wussten über Bach, was die Forschung heute mühsam zu rekonstruieren versucht. In einem Forschungsprojekt der Fritz Thyssen Stiftung verfolgen Wissenschaftler des Bach-Archivs derzeit systematisch die Lebenswege der Bach-Schüler. Sie suchen in hinterlassenen Dokumenten und Kompositionen nach Antworten zu all jenen Fragen über Bach. Michael Maul bietet in einem neuen Teil seiner Reihe ‚Universum JSB‘ Einblicke in die Ergebnisse der Studie. Und er wartet dabei mit manch überraschender Erkenntnis über die sprichwörtlich ‚Alte Perücke‘ Bach und dessen Unterrichtspraxis auf.
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22:30 Uhr
Studio 9
Themen des Tages
Moderation: Axel Flemming -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Elena Gorgis
"Everybody knows" - Das Filmfestival in Cannes ist eröffnet
Gespräch mit Anke Leweke
Ambivalente Rekonstruktion - Altstadt in Frankfurt/Main zwischen Fake und Retro
Gespräch mit Ludger Fittkau
Wanderlust. Von Caspar David Friedrich bis Auguste Renoir
Ausstellung in der Alten Nationalgalerie, Berlin 10.05.- 16.09.2018
Von Anette Schneider
"Kein Schlusswort" - Buchpremiere in der Akademie der Künste, Berlin
NSU und der Stand der Aufklärung
Von Arno Orzessek
Von der Kraft der Sozialen Medien - Protestbewegung in Armenien
Von Jutta Schwengsbier
Kulturpresseschau
Von Ulrike Timm23:30 UhrKulturnachrichtenMichael Leverkus