Pop-Hype der Stunde

Von Andreas Müller · 01.11.2013
Lorde ist der Pop-Hype der Stunde. Zwei, drei Singles aus den letzten Monaten haben einen Sturm entfacht, in dem die junge Dame hoffentlich nicht untergehen wird. Sie wird im November nämlich erst 17. "Pure Heroine" ist junge Musik für sehr junge Leute, die aber auch den Alten gefallen könnte.
"Royals" hieß die Single, die im März dieses Jahres den Hype um Ella Yelich-O'Connor, genannt Lorde, endgültig zur Hysterie werden ließ. Kein Wunder bei der Geschichte: Mit 12 oder 13 Jahren nimmt Lorde an einem Talentwettbewerb teil. Danach nimmt sie ein sehr großes multinationales Label unter Vertrag und macht ausnahmsweise alles richtig: nämlich nichts. Bzw. lässt das Mädchen über die Jahre ihre Ideen ausarbeiten.

Lyrik aus der Twitter-Welt
Mit 15 trifft sie den Produzenten und Programmierer Joel Little, dem sie nicht etwa als Marionette dient. Man arbeitete auf gleicher Augen - bzw. Ohrenhöhe. Littles Beats sind nah am Club- Geschehen, gleichzeitig aber immer noch Pop. Lordes Lyrik kommt direkt aus der Twitter-Welt der Teenager oder vielleicht sogar aus dem Tagebuch, wenn es das denn heute überhaupt noch gibt ...

Es ist ein düsteres Sehnen in diesen Texten, offene Verachtung für die Welt der Erwachsenen und eine merkwürdige Bedrohung, wie sie wohl nur von merkwürdigen Teenagern formuliert werden kann. Mir ist das Ganze auf Dauer allerdings zu dünn. Vor allem musikalisch. Dennoch, wenn sie so weiter macht, können all die Plastik-Pop Mädchen einpacken ...

Lorde: Pure Heroine
Label: Universal