Poesiefestival

    Lyrische Grenzgänge

    Gezi-Proteste ist Istanbul: Politische Bewegungen spielen auf dem Poesiefestival Berlin eine bedeutende Rolle
    Jahrestag der Gezi-Proteste ist Istanbul: Politische Bewegungen spielen auf dem Poesiefestival Berlin eine bedeutende Rolle © dpa / yann Renoult/Wostok Press
    05.06.2014
    Mit einer "Nacht der Poesie" in der Akademie der Künste wird heute das Poesiefestival Berlin eröffnet. Das Programm verspricht eine wilde Mischung aus lyrischen Formen - und setzt politische Akzente.
    Von klassischer Dichtung über Soundpoesie bis zu Video-Performances: Mit einem Streifzug durch die literarischen Formen wird heute das Poesiefestival Berlin eröffnet. Den Auftakt macht die Veranstaltung "Weltklang – Nacht der Poesie" in der Akademie der Künste.
    Ab 19 Uhr sollen Literaten aus Deutschland, Brasilien, Südkorea, Australien und anderen Ländern in einer gemeinsamen Lesung poetische Schnittstellen ausloten. Die Dichter lesen in ihrer Muttersprache. Eigens für diesen Abend erscheint eine Anthologie mit den deutschen Übersetzungen der Gedichte.
    Die Beziehung von Lyrik und Politik
    Politische Akzente setzen die Veranstalter dieses Jahr unter anderem mit einem Abend zu den Protesten im Gezi-Park in Istanbul. Der Widerstand gegen den Bau eines Einkaufszentrums führte zu einem bis heute anhaltenden Kampf für mehr Demokratie und Pressefreiheit in der Türkei. Die Lyrik war bei den Protesten von Bedeutung: Verse wurden auf Häuser gemalt, Lyrikbände an die Demonstranten verteilt. Am 7. Juni berichten Autoren, Künstler und Schauspieler, die selbst Teil der Bewegung sind, über ihre Eindrücke.
    Ebenfalls thematisiert wird die politische Entwicklung in der Ukraine. Am 12. Juni sprechen ukrainische Dichter mit der "Spiegel"-Redakteurin Christiane Hoffmann über die aktuellen Ereignisse – und erklären, welche Rolle die Lyrik auf dem Maidan spielte.
    Bis zu 12.000 Gäste kommen jedes Jahr
    Das Poesiefestival Berlin findet jedes Jahr im Sommer statt. Künstler aus aller Welt kommen nach Berlin, um aktuelle Tendenzen zeitgenössischer Dichtkunst zu präsentieren. Auch experimentelle Stücke zwischen Theater, Performance, Musik, Tanz, Film und digitalen Medien werden auf dem Poesiefestival vorgestellt. Regelmäßig zählt das Festival zwischen 8000 und 12.000 Besucher.
    phe

    Programmtipp:
    Über den Start des Poesiefestivals Berlin berichten wir ab 21:05 Uhr in der Sendung Fazit.