Podcast-Reihe "Mic Drop"

Hanna: "Übersetzung ist meine Erstsprache"

20:37 Minuten
Spoken-Word-Künstlerin Hanna
Für die Spoken-Word-Künstlerin Hanna ist Mehrsprachigkeit keine Ausnahme sondern Normalität. © Natal Tari
Von Azadê Peşmen · 28.11.2017
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Hanna schreibt ihre Texte auf Arabisch, Englisch und Deutsch. In der dritten Folge von "Mic Drop" erklärt sie, warum die Sprachen für sie nicht getrennt voneinander existieren – aber dennoch jede ihre Grenzen hat: Nicht alles funktioniert auch in einer anderen Sprache.
Hanna schreibt ihre Texte auf Arabisch, Englisch und Deutsch. In der dritten Folge von "Mic Drop" erklärt sie, warum die einzelnen Sprachen für sie nicht getrennt voneinander existieren – aber dennoch jede Sprache ihre Grenzen hat: Nicht alles, was man auf Deutsch sagen kann, funktioniert eben auch auf Arabisch und umgekehrt. Es sei, so Hanna, ohnehin ein Illusion, dass Menschen dasselbe verstehen, nur weil sie eine gemeinsame Sprache sprechen.
Die Städte Berlin oder Amman spielen in Hannas Performances oft eine tragende Rolle, allerdings geht es ihr dabei nicht um eine innere "Zerrissenheit" oder die Suche nach einer Heimat. Die deutsche und jordanische Hauptstadt repräsentieren dabei auch keine festen Orte, sondern kleine atmosphärische Teile, die man in beiden Städten und Ländern finden kann: "kleine Ammans in Berlin beziehungsweise kleine Berlins in Amman".
Wer Hannas Auftritte besucht, sollte lernen, in "Kreisen zuzuhören", das heißt, jeder Text ändert seine Bedeutung, je nachdem, wo er performt wird und zu welchem Zeitpunkt das passiert. Und wer dabei etwas nicht verstanden hat, kann Hanna hinterher fragen. Manchmal übersetzt sie auch Teile ihrer Texte, denn für sie ist "Übersetzung" ihre Erstsprache.
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