Podcast-Reihe für Musikerinnen

Anleitung für einen Raketenstart ins Musikbusiness

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© Shatterstock
Imke Machura im Gespräch mit Martin Böttcher  · 19.12.2017
Mit ihrer Podcast-Reihe "Raketerei" will die Promoterin Imke Machura jungen Musikerinnen den Einstieg ins Berufsleben erleichtern. "Booking, Pressearbeit und der Aufbau eines Netzwerks" - all das müssten sich Musikerinnen mühsam erarbeiten, denn ohne wird ein Start schwer, sagt Machura.
"Wenn man von außen auf die Musikbranche schaut, erkennt man erst einmal nicht wie die Dinge funktionieren", sagt Imke Machura und deutet damit ihr Arbeitsfeld an: Mit ihrer Podcast-Serie portraitiert und interviewt Imke Machura Frauen aus der Musikbranche und hilft damit auch anderen Künstlerinnen zu erfahren, wie sie ihre Arbeit zum Erfolg führen können. Gerade als Musikerin sei es schwierig, in der männerdominierten Musikbranche Fuß zu fassen.
"Frauen wird immer noch dazu geraten, auf die sichere Bank zu gehen: Sucht euch einen festen Job, dann werdet ihr Kinder bekommen und fallt erst einmal aus dem System."
Zudem gebe es auch im Musikbusiness nur wenige Frauen in Führungspositionen und somit kaum "Rolemodels", an denen sich junge Musikerinnen orientieren könnten. Auch die romantisierte Vorstellung, ein Demo- Tape aufzunehmen, dieses einzuschicken und gleich einen Plattenvertrag zu bekommen, sei überholt.
"Diese Zeiten sind längst vorbei! Musikerinnen müssen wahnsinnig viel tun, um überhaupt sichtbar zu werden. Dazu zählt Booking, Pressearbeit und der Aufbau eines Netzwerks. Dabei wollen sie eigentlich nur Musik machen."
Imke Machura
Imke Machura© Privat / D.Möllenhoff
Ein weiteres Problem sieht Machura in den sozialen Netzwerken.
"In dem Moment, in dem Frauen anfangen, sich sichtbar zu machen, beispielsweise in sozialen Netzwerken wie Youtube, werden sie massiv angefeindet. Bei männlichen Musikern ist das anders."

Geliefert wird eine Toolbox für den Start ins Musikbusiness

Machuras Podcast nur für Frauen kommt an. Nach einem erfolgreichen Start und dem positiven Feedback der Hörerinnen, ist aus der ursprünglichen Idee, "Raketerei-Podcast", bereits ein weiteres Vorhaben entstanden: "Raketerei-Backstage". "Raketerei-Backstage" werde ein digitales Zuhause für Musikerinnen sein, eine Online- Plattform, in der sich Musikerinnen eine "Toolbox" für ihre eigene Karriere zusammenstellen können. Und das in einem stetigen Dialog.
Dabei solle es um Strukturen und Mechanismen in der Musikbranche gehen, vor allem aber, Raum für Fragen geben. Machura bezeichnet die Community als eine "Räuberleiter", eine Hilfestellung, um in die Musikbranche einzusteigen.
Die Podcast-Reihe ist kostenlos, hinter der Fortsetzung "Raketerei- Backstage", steckt jedoch ein Geschäftsmodell. Nach einer ersten Testphase Anfang des Jahres, werden Mitgliederbeiträge nötig sein, um Teil der Community zu werden. Ihren Beruf als freie Bookerin und Promoterin, sieht Imka Machura als essentielle Voraussetzung für ihren Podcast an.
"Die Musikbranche ist eine Branche, in der ein gutes Netzwerk das aller Wichtigste ist. Ich merke immer wieder, wie wichtig es ist, auf Messen und Conventions unterwegs zu sein und mich mit Menschen zu unterhalten. Durch diese Gespräche komme ich auch an die Interviewpartner, die im Podcast eine zentrale Rolle spielen."
Zu hören ist die Podcast- Serie "Raketerei" auf raketerei.com.
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