"Piusbruderschaft nutzt jede Gelegenheit, um Aufmerksamkeit zu erregen"

23.01.2012
Im Streit um das Gastspiel "Golgota Picnic" von Rodrigo Garcia am Hamburger Thalia-Theater hat Intendant Joachim Lux die Vorwürfe der katholischen Piusbruderschaft zurückgewiesen. Das Stück sei nicht harmlos, aber der Vorwurf der Blasphemie laufe ins Leere.
Der Intendant des Hamburger Thalia-Theaters Joachim Lux hat der katholischen Piusbruderschaft vorgeworfen, mit ihrer Ankündigung von rechtlichen Schritten gegen das Theaterstück "Golgota Picnic" nur Aufmerksamkeit erregen zu wollen.

Im Deutschlandradio Kultur sagte Lux, dies sei der Bruderschaft mit Hilfe der typischen "medialen Reflexe" auch gelungen. Beim Thalia-Theater seien zwar bisher rund 400 Protest-E-Mails und -Faxe eingegangen; von der Staatsanwaltschaft habe er aber noch nichts gehört, sagte Lux.

Damit die Aufführung heute Abend stattfinden könne und nicht gestört werde, sei Vorsorge getroffen worden, berichtete der Intendant. Er erwarte aber keine Massendemonstrationen, sondern eher "zwei Leute, die sagen, es droht die Sintflut und das Weltgericht".

Zum Stück selbst sagte Lux, dort würden keine religiösen Empfindungen beleidigt. Der Vorwurf der Blasphemie laufe ins Leere: "Was nicht heißt, dass das eine vollkommen harmlose (…) Veranstaltung ist, das ist es weiß Gott nicht".

Die Piusbruderschaft hatte gegen die Aufführung eine Unterlassungsklage eingereicht. Sollte das Stück trotz der Proteste aufgeführt werden, wollen die Piusbrüder vor dem Theater eine Mahnwache abhalten. Laut Thalia-Theater spielt das konsumkritische Stück mit religiösen Bildern und Symbolen. So werde der gekreuzigte Christus von einer Frau im "Nackt-Kostüm" gespielt.


Links im Internet:

Informationen des Thalia-Theaters zum Gastspiel "Golgota Picnic"