"Otto"-Ausstellung in Frankfurt/M.

Große Kunst mit Ottifant

Das Bild von Otto Waalkes "Her Desire II" hängt in der "Otto"-Ausstellung im Caricatura Museum in Frankfurt/M.
Für Otto Waalkes Bild "Her Desire II" stand Roy Lichtenstein Pate. Es hängt in der "Otto"-Ausstellung im Caricatura Museum in Frankfurt/M. © Otto Waalkes
Pit Knorr im Gespräch mit Shanli Anwar · 26.04.2018
Der Komiker Otto Waalkes ist auch als bildender Künstler aktiv. Seine Gemälde ahmen berühmte Vorbilder nach. Sie sind nun in der "Otto"-Ausstellung im Caricatura Museum in Frankfurt/M. zu sehen. "Es ist Kunst", urteilt Pit Knorr, Mitbegründer der "Titanic".
Otto Waalkes ist als Komiker bekannt geworden. Die wenigsten wissen, dass er eigentlich als bildender Künstler angefangen hat. Als junger Mann studierte er an der Hamburger Akademie der Bildenden Künste und finanzierte sein Studium mit Auftritten in kleinen Clubs. Das war sein Einstieg in die Musik- und Comedy-Szene.
Jetzt steht sein malerisches Können am Caricatura Museum für Komische Kunst in Frankfurt/M. in der "Otto"-Ausstellung im Vordergrund. Von Da Vinci bis Picasso zeichnet er berühmte Werke nach, in die er zumeist seine berühmte Comic-Figur - den Ottifanten - eingeschmuggelt hat.
Das Bild von Otto Waalkes "Sitting in the morning sun" wurde von Edward Hoppers Gemälde "Morgendliche Sonne" inspiriert und hängt derzeit im Caricatura Museum.
Das Bild von Otto Waalkes "Sitting in the morning sun" wurde von Edward Hoppers Gemälde "Morgendliche Sonne" inspiriert und hängt derzeit im Caricatura Museum.© Otto Waalkes

Kleine Hommagen an große Maler

Sind die Bilder Kunst oder Comedy, fragen wir Pit Knorr, Mitbegründer des Satire-Magazins Titanic und ein langjähriger Wegbegleiter Ottos. Er ist überzeugt:
"Es ist Kunst! Der eingeschmuggelte Ottifant ist ein lustiges parodistisches Beiwerk. Aber der Mann kann ja malen! Das ist ja verblüffend!"
Ein Besucher betrachtet das Gemälde "Der Schrei" im Caricatura Museum Frankfurt. Anlässlich des 70. Geburtstags des Komikers und Zeichners Otto Waalkes am 22. Juli präsentiert das Caricatura Museum zum Teil unbekannte Werke seiner komischen Zeichnerei.
Ein Besucher betrachtet Waalkes Gemälde "Der Schrei" im Caricatura Museum Frankfurt, das nach einem Bild von Edvard Munch entstand.© Fabian Sommer/dpa
Die Bilder seien kleine Hommagen und ein Ausdruck der Verehrung für Maler wie Da Vinci, Picasso oder Munch, die Otto Waalkes sich vornimmt, sagt Knorr. Der Ottifant sei aus einem missglückten Selbstporträt von Otto entstanden und zu einem nachhaltigen Marketingprodukt geworden.

Richtig was zu Lachen

Otto wird im Sommer 70. Es wird ein Buch über sein Leben erscheinen. Was ist heute sein Stellenwert als Künstler in Deutschland?
"Er ist immer noch ein großes erfolgreiches Showtalent – berühmt wie kaum jemand sonst in diesem Genre in diesem Lande. Er füllt die Hallen, wie er's braucht. Er war letztes Jahr auf Frühjahrs- und Herbsttournee. Es war immer ausverkauft. Inzwischen gehen die Enkel mit ihren Großeltern in die Show und alle wissen, was sie erwartet: nämlich richtig was zum Lachen."

"Otto - Die Ausstellung" vom 26. April bis 12. August 2018 am Caricatura Museum für Komische Kunst in Frankfurt/M.

(cosa)
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