Nicht ohne meinen Hund

Sport für Mensch und Vierbeiner

"Bikejöring" im westfälischen Borken im November 2011. lnw |
Ist Bikejöring hundegerecht? © picture alliance / Bernd Thissen
Von Kerstin Hildebrandt · 04.12.2016
Bikejöring, Agility, Tough Hunter oder Canicross heißen Trendsportarten für Hund und Herrchen. Das Sportangebot für Mensch und Tier ist groß. Was aber ist wirklich hundegerecht, was bloße Geschäftemacherei?
Wer einen Hund hat, der kann sich in der Regel über mangelnde Bewegung nicht beklagen. Eine Stunde durch den Park oder übers Feld, da kommt man locker auf die von Ärzten empfohlenen zehntausend Schritte am Tag. Doch manchem Hundebesitzer genügt das nicht, denn ein richtiges Work-out kann man so einen Spaziergang meist nicht nennen.
Aber jetzt noch mal ins Fitnessstudio? Dafür reicht die Zeit wiederum oft nicht. Warum also nicht die Hunderunde und das Fitnessprogramm kombinieren und etwas tun, was Zwei- und Vierbeiner richtig fordert? Das Angebot an Möglichkeiten ist heutzutage groß und reicht vom Fitness-Gassi bis zum schweißtreibenden Zughundesport wie Canicross oder Bikejöring:
Fitness-Gassi mit Melanie.
Fitness-Gassi mit Melanie.© Kerstin Hildebrandt
Sportarten für Hund und Herrchen:
Canicross ist ein Geländelauf, bei dem Mensch und Hund durch eine flexible Zugleine verbunden sind. Eine noch junge Sportart in Deutschland, die sich bei Hundebesitzern wachsender Beliebtheit erfreut. Canicross hat sich aus dem Schlittenhundesport entwickelt, trotzdem muss man keinen Husky haben, um hier mitzumachen.
Bikejöring: Ein Hund, ein Fahrrad – beim Bikejöring zieht der Hund das Rad samt Radfahrer. Verbunden sind sie über eine über eine sogenannte Bike-Antenne, an der die Leine befestigt wird. Auch Bikejöring hat sich aus dem Hundeschlittensport entwickelt. Damit Rad und Fahrer nicht im Graben landen, sollte der Hund einige Kommandos befolgen. Da die Hunde weite Strecken zurücklegen, sollten Asphaltstraßen gemieden werden, um die Pfoten des Tieres zu schonen.
Agility: "Wendigkeit" oder "Flinkheit" – so lässt sich Agility übersetzen. Bei diesem Sport meistert der Hund einen Hindernis-Parcours, springt über Hürden, schlängelt sich durch einen Slalom, flitzt durch Tunnel und über Laufstege. Angeleitet wird er dabei vom Hundebesitzer mit zahlreichen Kommandos.
Wie in jeder anderen Sportart gilt hier: Allzu viel Ehrgeiz ist ungesund. Höher, schneller, weiter - diese Tendenz gibt es auch beim Agility - vor allem im Turnierbereich. Verantwortungsvoll betrieben aber ist dies ein Sport, der Zwei- und Vierbeiner geistig und körperlich herausfordert und ihre Bindung stärkt. Es ist aber auch ein zeit- und trainingsintensiver Sport, nichts für jeden Menschen und jeden Hund.
Tough Hunter ist trotz seines martialischen Namens kein Hindernislauf für Elitesoldaten und Rassehunde. Marathonläufer und Freizeitjogger, große und kleine Hunde - hier kann jeder mitmachen, der es sich zutraut. In einem Team müssen Tiere und Menschen gemeinsam Hindernisse im Gelände bewältige – sei es ein Schlammloch oder umgestürzte Bäume.
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