Die sieben Todsünden im Museum

Sexspielzeug im Kloster

"Die sieben Todsünden" von Hieronymus Bosch
"Die sieben Todsünden" von Hieronymus Bosch © dpa / pa / Moya
Ingo Grabowsky im Gespräch mit Christine Watty · 26.05.2015
Ausgerechnet im Museum für Klosterkultur in Dalheim dreht sich in einer neuen Ausstellung alles um die sieben großen Laster der Menschheit. 1700 Jahre Kulturgeschichte der Sündhaftigkeit sind voller überraschender Anekdoten und schlüpfriger Details.
Hochmut, Habgier, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit: Die sieben Todsünden stehen im Zentrum einer Ausstellung im Kloster Dalheim. Mit verschiedenen Exponaten, wie z.B. einem künstlichen Phallus aus dem 16. Jahrhundert, gefunden im Nachlass einer Äbtissin, werden die Todsünden illustriert.
Zugleich zeigt die Ausstellung, wie Todsünden auch zu Tugenden geworden sind, wie z.B. in der NS-Herrschaft, wo Neid und Habgier zu Stützen des Systems wurden, erklärt Museumsleiter Ingo Grabowsky.
Die Ausstellung bildet den Wandel der Todsünden in den Zeitläufen ab und wird so zu einer Kulturgeschichte der Sündhaftigkeit.
Grabowsky betont: "In allen Todsünden steckt etwas Positives und etwas Negatives: Die Wollust zum Beispiel kann übertrieben ausgeführt zu Sexsucht führen, sie ist aber auch unabdingbar für die Fortpflanzung der menschlichen Art."

Die Ausstellung "Die Sieben Todsünden" ist vom 3.05. bis 1.11.2015 im Kloster Dalheim zu sehen.