Neue Bestenliste

"Klare und transparente Regeln bei der Bewertung"

Unsere Sachbuchempfehlungen für November
Unsere Sachbuchempfehlungen für November © Deutschlandradio - Benjamin Schöndelen
René Aguigah im Gespräch mit Ute Welty  · 02.11.2017
Seit gestern gibt es sie - die neue Bestenliste für Sachbücher von Deutschlandfunk Kultur, ZDF und "Die Zeit". Eine Jury aus 30 Kritikern wird künftig jeden Monat zehn herausragende Bücher präsentieren – nach ganz klaren Kriterien, sagt unser Buchkritiker René Aguigah.
Tausende Sachbücher erscheinen jedes Jahr auf dem Buchmarkt - doch welchen gelingt es, nicht nur Erkenntnisse zu vermitteln, sondern gleichzeitig auch Freude beim Lesen zu bereiten? Behilflich bei der Auswahl ist künftig die neue Bestenliste für Sachbücher von Deutschlandfunk Kultur, "Die Zeit" und dem ZDF. Jeden Monat werden dort künftig zehn Empfehlungen erscheinen, welche Lektüre sich besonders lohnt.

Transparente Bewertung

Bei der Bewertung gebe es ganz klare und transparente Regeln, sagt unser Buchkritiker René Aguigah - "in unserem Fall 30 Juroren, die Punkte vergeben und wo es dann am Ende vielleicht gar nicht so sehr darauf ankommt, ob ein Buch nun auf Platz 7 oder Platz 8 ist, sondern vor allem darauf, ob diese Jury ein Buch eben überhaupt auf dieser Liste platziert hat".
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Der Journalist René Aguigah © Foto: Deutschlandradio - Bettina Straub
Bei 80.000 Neuerscheinungen pro Jahr ließen sich so auf gut sichtbare Weise die Bücher festhalten, "wo wir glauben, das ist wirklich Qualität und vergeht nicht so schnell und es lohnt den Aufwand der Lektüre", so Aguigah. Die Jury bestehe aus einer Gruppe von 30 "kompetenten Lesern, professionellen Lesern, nicht zuletzt Sachbuchredakteuren, die ohnehin einen Überblick haben". Nach welchen Spielregeln die Juroren ihre Punkte vergeben, könne jeder auf der Website von Deutschlandfunk Kultur nachlesen.

Empfehlungen für den November

Auf Platz 1 der aktuellen Liste: "Die Gesellschaft der Singularitäten" von Andreas Reckwitz. "Da geht es um etwas sehr Interessantes - nämlich, warum bemühen wir uns alle in der Gesellschaft so wahnsinnig individuell und besonders und herausstechend zu sein - und sind genau deswegen in dieser Bewegung ziemlich nivelliert und ähnlich und homogen." Er persönlich habe sich vor allem über die Platzierung des Buchs "Die Außenseiter. Flucht, Flüchtlinge und Integration im modernen Europa" von Philipp Ther gefreut, so Aguigah. Es erinnere "daran, dass man die Geschichte Europas nicht zuletzt als die von Flüchtlingen erzählen kann, Hugenotten und so weiter - und das relativiert ganz viel von der Aufregung unserer Tage."