Nazi-Raubkunst in München

Kein Interesse an Transparenz

Der Ausschnitt einer historischen Museums-Akte zeigt den handschriftlichen Eintrag "Zugang 1943"
Geraubte Kunstwerke: Manchmal findet man noch Hinweise in alten Akten © dpa / Fredrik Von Erichsen
Von Tobias Krone · 24.11.2016
NS-Eliten und bayerische Kunstwelt pflegten ein für beide Seiten fruchtbares Verhältnis während der Nazi-Zeit. Die guten Beziehungen machten sich auch später noch bezahlt, berichtet unser Autor Tobias Krone in seinem "Länderreport".
Über das Thema Raubkunst aus der Nazizeit wude in München lang geschwiegen. Dabei gibt es viele Fragen. Kaum aufgearbeitet wurde beispielsweise das enge Verhältnis, das NS-Eliten und die bayerische Kunstwelt miteinander pflegten - und gelegentlich auch nach 1945 fotsetzten.
Viele geraubte Bilder, die ursprünglich jüdischen Kunstsammlern gehörten, wurden nach Kriegsende von einer Spezialeinheit der US-Armee gesucht und später den deutschen Behörden übergeben. Oft wurden die Werke dann zurückgegeben - allerdings nicht an die ursprünglichen Eigentümer, sondern an alte Kameraden aus der ehemaligen Partei-Elite.
Manche Raubkunstwerke sind zudem nach wie vor in Museen zu finden. Nachkommen der einst Enteigneten fordern eine wissenschaftliche Aufarbeitung. Doch die bayerischen Museen sorgen nicht für Transparenz.

Tobias Krone hat sich mit der NS-Raubkunst in München beschäftigt. Seinen "Länderreport" hören Sie am 24.11.2016, um 13.30 Uhr.

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