Napuli Langa

Kunst aus Sicht der Flüchtenden

Napuli Langa protestiert durch die Besetzung eines Baumes
Napuli Langa protestierte im April 2014 gegen die Räumung des Flüchtlingscamps am Oranienplatz in Berlin durch die Besetzung eines Baumes © imago/Christian Mang
Napuli Langa im Gespräch mit Timo Grampes · 29.10.2015
Viele Künstler setzen sich in ihren Arbeiten mit dem Thema Flucht auseinander. Aber wie sehen Flüchtling selbst die künstlerische Verarbeitung ihrer Schicksale? Darüber sprechen wir mit Napuli Langa, die eines der Gesichter des Flüchtlingsprotests vom Berliner Oranienplatz ist.
Särge, die zum Bundeskanzler-Amt getragen werden, Asyl-Monologe und -Dialoge, eine geplante Flüchtlings-Statue und die angekündigte Tötung eines Jaguar-Babys - das Interesse der Kunst, sich mit dem Thema Flucht auseinanderzusetzen, ist enorm.
Viele Künstler arbeiten dabei direkt mit Flüchtenden zusammen, meist mit dem Motiv, die menschliche Seite des Themas zu zeigen und erfahrbar zu machen. Aber welche Perspektive haben die Flüchtenden selbst auf die künstlerische Verarbeitung ihrer Schicksale?
Napuli Langa zu Gast im Studio von Deutschlandradio Kultur
Napuli Langa zu Gast im Studio von Deutschlandradio Kultur© Deutschlandradio / Manuel Czauderna
Napuli Langa ist eines der Gesichter des Flüchtlingsprotests vom Berliner Oranienplatz, Künstler malten ihr Bild auf Häuserwände. Und sie selbst spielt im Theaterstück "Stretching Identities" mit.
"Wir werden nicht behandelt wie Menschen"
"Ich selber habe vor so vielen Leuten gesprochen, an verschiedenen öffentlichen und anderen Orten, und bin so in Kontakt mit den Menschen gekommen", sagt Langa über ihre Auftritte in dem Stück. So habe sie eine Chance gehabt, sich mitzuteilen. "Diese Wut, die ich in mir habe, dass wir nicht behandelt werden wie Menschen, dass wir oft nicht mal mit unseren eigenen Namen gerufen werden, sondern dass irgendwelche anderen Namen verwendet werden - das möchte ich darstellen, das möchte ich zeigen."
Sie fühle sich nicht besonders wohl damit, das Gesicht der Bewegung vom Oranienplatz zu sein, so Langa. "Ich brauche so etwas nicht, ich möchte einfach nur ein ganz normaler Mensch sein."
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