Nahost

Saudi-Arabien als möglicher Vermittler

Ärzte bergen Körper im östlichen Stadtteil von Gaza-Stadt
Ärzte bergen Körper im östlichen Stadtteil von Gaza-Stadt © AFP/Mahmud Hams
Margret Johannsen im Gespräch mit Marianne Allweiss und André Hatting · 21.07.2014
Im militärischen Konflikt zwischen Israel und der Hamas könnte Saudi-Arabien als Vermittler auftreten, meint die Hamburger Friedensforscherin Margret Johannsen. Zugleich warnt sie vor einer "Dämonisierung" der Hamas.
Man müsse alles tun, um der Hamas Möglichkeiten zum Eingehen auf einen Waffenstillstand zu geben, sagte die Friedensforscherin Margret Johannsen in der Sendung "Studio 9 – Kultur und Politik am Abend" im Deutschlandradio Kultur. Sie arbeitet am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg.
Es führe kein Weg daran vorbei, dass die "direkten Konfliktparteien direkt miteinander sprechen müssten". Dabei müsse man ihnen helfen. Als möglicher Vermittler zwischen Israel und der Hamas käme ihrer Ansicht nach am ehesten Saudi-Arabien in Frage:
"Saudi-Arabien hat 2002 den arabischen Friedensplan initiiert und hat das 2007 wiederholt. In dieser Zeit hat sich die Situation nur dramatisch verschlechtert."
Sie halte die "Dämonisierung" der Hamas für einen Fehler, äußerte Johannsen:
"Man muss unterscheiden zwischen dem politischen Flügel der Hamas und den Kämpfern. Man muss darauf achten, dass die Hamas nicht abgleitet in eine rein militante Organisation, dass sie sozusagen ihren politischen Charakter wiedergewinnt."
Die Forderungen der Hamas bezüglich eines Waffenstillstandes seien "vernünftig und angemessen". Insofern wäre es gut, einen Vermittler zu finden, so Johannsen.
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