Nachwendekinder und die DDR

Rainers Schweigen

Punks in der DDR (1990)
Rainer hat in der DDR Punkkonzerte organisiert. © imago stock&people
Von Johannes Nichelmann · 21.07.2020
Dreißig Jahre nach dem Fall der Mauer spüren Nachwendekinder, dass die DDR auch in ihrem Leben Spuren hinterlassen hat. Das geht auch Lukas so. Doch über die Rolle seines Vaters im Sozialismus hat er mit ihm noch nie offen gesprochen.
Wie prägt die untergegangene DDR das Leben der Nachwendekinder? Wer Ende der 80er Jahre im Osten Deutschlands geboren ist, kennt das Land der Eltern nicht aus eigener Anschauung. Wohl aber aus Familienerzählungen und aus dem, was man über "die DDR" so sagt. Und nicht immer geht beides zusammen.
Lukas’ Vater Rainer hat in der DDR Punkkonzerte organisiert. Für den Sohn war das Land des Vaters ein Quell von – meist heiteren – Anekdoten, und mit der unangepassten Rolle des Vaters gab er gerne an. Als Rainer 50 ist, meldet sich ein unbekannter Anrufer. Nochmal Jahre später treffen sie sich zum Gespräch. Und zum ersten Mal schleicht sich zwischen die oft gehörten Anekdoten etwas, das Rainer "eigentlich mit ins Grab nehmen wollte".

Rainers Schweigen
Nachwendekinder und die DDR
Von Johannes Nichelmann
Regie: Johannes Nichelmann
Ton: Michael Kube
Produktion: WDR/RBB 2019
Länge: 52'25

Johannes Nichelmann, geboren 1989 in Berlin, Reporter und Feature-Autor, seit 2014 auch Redakteur und Moderator bei Deutschlandfunk Kultur. Für "Das Hacker-Syndrom" (WDR 2013) wurde er mit dem Robert-Geisendörfer-Preis ausgezeichnet, für "Der einsame Tod des Herrn D." (Dlf 2017) mit dem Deutschen Sozialpreis. Zuletzt: "Lagerfeld" (NDR/BR/RBB 2018, mit Florian Siebeck), "Blutiger Herbst" (BR/Dlf Kultur 2019).
Porträt Johannes Nichelmann, Autor und Redakteur beim Deutschlandradio
.© Niklas Vogt