Nach den Anschlägen in Spanien

Trauer, Gedenken, offene Fragen

Spanische Polizisten auf der Rambla in Barcelona.
Spanische Polizisten auf der Rambla in Barcelona © AFP/Javier Soriano
Oliver Neuroth im Gespräch mit Isabella Kolar · 22.08.2017
Warum entschied sich die Stadtverwaltung von Barcelona gegen das Aufstellen von sogenannten Pollern? Obwohl die Sicherheitsbehörden gewarnt waren, kamen die Anschläge in Spanien für viele politisch Verantwortliche überraschend, berichtet unser Korrespondent Oliver Neuroth.
Die jüngsten Terroranschläge in Spanien wurden nach Erkenntnissen der spanischen Ermittler von einer zwölfköpfigen Terrorzelle verübt, die innerhalb weniger Tage "vollkommen zerschlagen" wurde. Laut jüngsten Erkenntnissen der Fahnder entging die Provinz Katalonien offenbar einem noch viel größeren Anschlag.
Dennoch kamen für viele politisch Verantwortlichen die Anschläge überraschend, so ARD-Korrespondent Oliver Neuroth:
"Der Grund, warum Spanien in den vergangenen Jahren nicht im Visier der Islamisten war, war der, dass das Land sich im weltweiten Terrorkampf nicht engagiert hat, beziehungsweise keine Details genannt hat, wie sich Spanien engagiert."

Sicherheitsbehörden waren gewarnt

Dennoch seien die Sicherheitsbehörden gewarnt gewesen.
"Seit den Anschlägen von Paris Ende 2015 gilt in Spanien die zweithöchste Terrorwarnstufe. (..) Gerade in Katalonien, einer Region in der viele Muslime leben, hat es in den vergangenen Monaten die meisten Festnahmen gegeben."
Heftig diskutiert werde auch die Frage, warum sich die Stadtverwaltung von Barcelona gegen das Aufstellen von sogenannten Pollern im Zentrum ausgesprochen hatte. Und das, obwohl die Polizei bereits vor zwei Monaten davor gewarnt hatte, dass "La Rambla," die 1,2 Kilometer lange Promenade Barcelonas, ein wahrscheinliches Terrorziel sei.
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