Musikfest Berlin 2021

Beste Konzertauswahl

Ein Mann mit weißem Bart hört lachend und glücklich etwas über Kopfhörer.
Ein Fest zum Nachhören: Deutschlandfunk Kultur ist oft live beim Musikfest Berlin 2021 dabei. © imago / Indiapicture
01.09.2021
Das Spitzentreffen der Orchester findet wieder statt: das Musikfest Berlin 2021. Deutschlandfunk Kultur präsentiert Ihnen zehn Konzerte. Mit dabei das Gründungskonzert des Bundesjugendchores, das Mahler Chamber Orchestra und die Berliner Philharmoniker.
Das Musikfest Berlin 2021 ist gestartet. Wieder sind es Spitzenensembles, die in der Berliner Philharmonie zu Gast sind. Das Programm setzt auf Vielfalt: Alte und bekannte Musik wird zu hören sein, aber auch Uraufführungen sind fester Bestandteil des Festivals.
"Gute Bekannte" sind dabei wie die Hausherren Berliner Philharmoniker, das Mahler Chamber Orchestra, das Koninklijk Concertgebouworkest, das Orchestre des Champs-Élysées, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Einen besonderen Schwerpunkt in diesem Jahr sind die Werke von Igor Strawinsky.
Wo ist Deutschlandfunk Kultur dabei?

Die Uraufführung von Heiner Goebbels' neuem Werk "A House of Call".
Eine Kritik von Uwe Friedrich [AUDIO]

Gründungskonzert Bundesjugendchor. In diesen Zeiten einen Chor gründen? Das geht – wie der frisch zusammengefundene Bundesjugendchor bei seinem Gründungskonzert beweist. Die jungen Sänger haben Lust auf Vielfalt: auf Musik der Renaissance, der Romantik und auf aktuelle. Die Gründung initiierte der Deutsche Musikrat, der ebenso das Bundesjugendorchester und das Bundesjazzorchester trägt. Junge Spitzenkräfte zwischen 18 und 26 Jahren sollen hier zusammenfinden. Chor-Scouts werden die Aktivitäten der Sängerinnen und Sänger nach diesem Debüt sicher im Blick behalten.

Junge Frauen des Bundesjugendchores halten sich die Hände vor dem Mund beim Singen. 
© DMR / Peter Adamik Berlin


Pianistin Tamara Stefanovich mit dem Mahler Chamber Orchestra [AUDIO] Igor Strawinskys "Movements" für Klavier und Orchester gilt als das dichteste und strengste Werk im Œuvre des Komponisten. Pianistin Tamara Stefanovich spielt das eigenwillige Klavierkonzert, das ohne eigentlich konzertanten Klavierpart auskommt. Dem stehen Werke von Oliver Knussen und Henry Purcell gegenüber. Abgerundet wird das Programm von der Deutschen Erstaufführung des "Concerto for Orchestra" George Benjamins, der das Konzert auch dirigieren wird.

Tamara Stefanovich, die ihr blondes nach hinten gebunden hat, lehnt auf einem geschlossenen Flügel und schaut direkt in die Kamera.
© Marco Borggreve

Saisoneröffnung des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin unter seinem Chefdirigenten Vladimir Jurowski [AUDIO] Im Rahmen des Musikfestes Berlin eröffnete das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin seine Saison, kurz nachdem Chefdirigent Vladimir Jurowski seinen Vertrag verlängerte. Igor Strawinskys Todestag jährte sich im Jahr 2021 zum 50. Mal. Mit der Aufführung der Symphonies d'instruments à vent (Bläsersinfonien), den Variationen für Orchester und der selten in Berlin zu hörenden Geistlichen Ballade "Abraham und Isaak" trägt das RSB zum diesjährigen Strawinsky-Schwerpunkt der Berliner Festspiele bei. Paul Hindemiths Sinfonie "Mathis der Maler" beschloss den Konzertabend. Solisten des Abends waren Pianistin Tamara Stefanovich und Bariton Georg Nigl.

© RSB / vollvincent

Das Orchestre des Champs-Élysées unter Philippe Herreweghe. Philippe Herreweghe und das Collegium Vocale Gent widmeten sich oratorischen Werken: Fauré und Strawinsky. Darin spiegeln sich Trauer und Hoffnung – die Pole in diesem Programm des Berliner Musikfestes. Auf dem Programm Gabriel Faurés Requiem, der Begräbnisgesang von Johannes Brahms und die Psalmensinfonie von Igor Strawinsky, die das Boston Symphony Orchestra beim Festkonzert zum 50-jährigen Bestehen uraufführte.

Ein großes Kreuz ragt dem rot glühendem Himmel voller Wolken bei einem Sonnenaufgang entgegen.
© imago / agefotostock

Collegium Vocale Gent [AUDIO]
Don Carlo Gesualdo
, der Graf von Consa und Fürst von Venosa war auch musikalischer Dilletant, expressiver Komponist und gar reuiger Doppelmörder. Er war eine der schillerndsten Musikerpersönlichkeiten des ausgehenden 16. Jahrhunderts. Durch ihre einzigartige Ausdruckskraft übt die Musik des exzentrischen Komponisten-Fürsten bis heute eine immense Faszination aus. Sein fünftes Madrigalbuch präsentierte das Collegium Vocale Gent unter der Leitung von Philippe Herreweghe.

Ein junger Mann ist auf einem Gemälde der Renaissance singend dargestellt.
© imago / Leemage

Das Lucerne Festival Contemporary Orchestra [AUDIO] spielte Werke von Rebecca Saunders: "void" für zwei Schlagzeuger und Orchester und ihr Klavierkonzert "to an utterance". Dazwischen erklang Anton Weberns Symphonie op. 21 und seine Variationen für Orchester op. 30. Die Schlagwerker Christian Dierstein und Dirk Rothbrust sowie der Pianist Nicolas Hodges waren die Solisten des Abends. Die Leitung übernahm Enno Poppe.

© Rebecca Sounders / Astrid Ackermann

Der Rundfunkchor Berlin mit Les Siècles. Aggressiv, rau und hässlich. So empfand das Publikum 1913 die Uraufführung des "Frühlingsopfers" von Strawinsky. Heute gehöhrt das Werk zum Mainstream, der damalige Schock vergessen. Doch François-Xavier Roth dirigierte hier so mitreißend wild, dass das Skandalöse wieder nachfühlbar wird. Zuvor erklangen Strawinskys "Canticum sacrum ad honorem Sancti Marci nominis" für Tenor, Bariton, Chor und Orchester und das Violinkonzert Concerto en ré mit Isabelle Faust.

© imago / ZUMA Press

Robin Ticciati in dunklem Hemd fährt sich mit beiden Händen gleichzeitig durch seine lockigen Haare.
© DSO Berlin / Marco Borggreve

Der Rundfunkchor Berlin mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Robin Ticciati findet immer wieder geniale Kontrastprogramme für sein Deutsches Symphonie-Orchesters Berlin, bei dem er den Vertrag bis zum Jahr 2027 verlängert hat. So stellt er Requiem-Gesänge von Igor Strawinsky dem Cellokonzert von Arvo Pärt gegenüber: beide 1966 komponiert, beide in ganz anderen Klangwelten zu Hause. Zudem erklingt die neue Orchesterfassung "Ionisches Licht" von Klaus Lang und zum Schluss das Adagio der 10. Sinfonie von Gustav Mahler, die der Komponist unvollendet hinterlassen hat.


Der RIAS Kammerchor Berlin mit der Kammerakademie Potsdam (demnächst verfügbar)

Geigerin Patricia Kopatchinskaja mit den Berliner Philharmonikern unter Kirill Petrenko (demnächst verfügbar)


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