Musikerin Balbina

"Die Ideen jagen mich"

Die Musikerin Balbina im Studio am Mikrofon.
Die Musikerin Balbina © Jan-Martin Altgeld
Moderation: Vivian Perkovic · 15.02.2017
Balbinas neues Album trägt einen für sie typischen Namen: "Fragen über Fragen". Die Berliner Sängerin beobachtet akribisch, hält das Mittelmaß für bedeutend und liebt Wörter wie dieses - Kaugummiautomateneinwurfschlitz.
Hier stellt Gesa Ufer ausführlich Balbinas Song "Der gute Tag" vor:

Balbinas Bühnenkostüme sind beeindruckend - steif abstehende Tellerröcke, kantig geformte Oberteile, wie aus Holz geschnitzt, das Haar als Dutt-Krönchen auf dem Kopf. Die Themen ihrer Songs sind dagegen alles andere als abgedreht. Die in Warschau geborene und in der Berliner Hip-Hop-Szene sozialisierte Sängerin beschreibt zum Beispiel die Eintönigkeit des Alltags.
Im Deutschlandradio Kultur sagte sie:
"Mittelmaß ist ein beherrschendes Gefühl im Alltag, das einen zum Wahnsinn treiben kann. Und auch solch einem Gefühl möchte ich Raum und Platz bieten."

"Ich skizziere eigentlich täglich Texte"

Auch auf ihrem dritten Album "Fragen über Fragen” ist spürbar, dass Balbina ununterbrochen über das Leben und sich selbst rätselt. Sie versteht sich als "beobachtender Künstler", der jede Kleinigkeit akribisch registriert.
"Die Ideen jagen mich und ich gebe denen meinen musikalischen und textlichen Raum. Ich skizziere eigentlich täglich Texte. Mich faszinieren die einfachsten Sachen."

Die Sängerin Balbina zu Besuch im Newsroom des Deutschlandradio-Funkhauses in Berlin.
Die Sängerin Balbina zu Besuch im Newsroom des Deutschlandradio-Funkhauses in Berlin.© Deutschlandradio/Maurice Wojach
Obwohl Balbina aus Polen stammt, singt sie auf Deutsch. Dass dies "eine wundervolle Sprache" sei, könne sie wohl umso besser erkennen, weil sie eine Distanz zu ihr habe. So falle ihr zum Beispiel immer wieder die deutsche Besonderheit auf, Wörter aneinanderzuketten. So ein Wort wie Kaugummiautomateneinwurfschlitz wäre in der polnischen Sprache nicht möglich.
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