Mitternachtskrimi

Der Meister des jüngsten Tages (2/2)

Wien, Graben, Straßenpartie, Kiosk, Gebäude, Verkehr, Pestsäule !
Wien, Graben - historische Straßenansicht © imago stock&people
Von Leo Perutz · 11.08.2018
Wien 1914. Nach wie vor steht der Verdacht im Raum, Rittmeister Gottfried Freiherr von Yosch habe den Hofschauspieler Eugen Bischoff aus Eifersucht in den Tod getrieben. Ihr gemeinsamer Bekannter Waldemar Solgrub ist von Yoschs Unschuld überzeugt und geht einer eigenen Vermutung nach.
In den merkwürdigen Umständen von Eugen Bischoffs Tod sieht Ingenieur Solgrub eindeutige Parallelen zu weiteren zweifelhaften Selbstmorden, die sich kurz zuvor in der Wiener Gesellschaft ereignet hatten. Ein junger Maler, danach sein Bruder, nun Eugen - jedes Mal hatte sich das Opfer in einen Raum zurückgezogen und die Tür versperrt. Man hörte Schreie und Lärm, wie von einem Kampf, kurz darauf folgte ein Schuss oder ein Fenstersturz. Solgrub ist überzeugt, dass ein teuflischer Mörder am Werk ist, der seine Opfer aus der Ferne zum Freitod zwingen kann.
Gemeinsam mit dem Arzt Dr. Gorski, Bischoffs Schwager Felix und Gottfried von Yosch beginnt Solgrub, die Hintergründe jener Todesfälle zu untersuchen. Während Solgrub auf den Namen eines Antiquitätenhändlers und Geldverleihers stößt, der recht genau seinem Täterprofil zu entsprechen scheint, rekonstruiert Yosch die letzten Wege Eugen Bischoffs. Der Chauffeur eines Mietautos erinnert sich, Eugen zu einer Apotheke in Yoschs Wohngasse gefahren zu haben, in der das Fräulein Leopoldine Teichmann bedient. Sie könnte die rätselhafte Anruferin sein, die Eugen an seinem Todestag dringend wegen des Jüngsten Gerichts zu sprechen verlangte, auf das sie nicht länger warten könne.
Bei ihrer Adresse treffen Yosch, Solgrub und Dr. Gorski zusammen - doch sie kommen zu spät: Poldi ist das nächste Opfer des Monstrums geworden. Immerhin stoßen die Herren im Zimmer der jungen Dame auf eine entscheidende Spur, die zu einem Folianten aus dem 16. Jahrhundert führt, in dem von der fatalen Allianz zwischen einem florentinischen Maler und einem Alchemisten berichtet wird.
Die zweiteilige Hörspielfassung wurde in Kunstkopfstereofonie produziert.

Bearbeitung: Marina Dietz
Komposition: Peter Zwetkoff
Regie: Götz Fritsch
Mit Michael Heltau, Kurt Sowinetz, Heinz Moog, Paulus Manker, Michael Keller, Peter Faerber, Horst Eder, Mercedes Echerer, Otto Clemens u.a.

Produktion: BR/ORF 1988
Länge: ca. 54'