"Milk"

18.02.2009
Mit "Milk" kehrt Gus Van Sant nach seinen experimentellen Ausflügen in die amerikanische Jugendkultur nun in den Hollywood-Mainstream zurück. Sein neuer Film erzählt die Geschichte des Politikers und Schwulen-Aktivisten Harvey Milk, der 1978 in San Francisco von einem Politiker-Kollegen erschossen wurde.
USA 2008. Regie: Gus Van Sant. Buch: Dustin Lance Black. Mit: Sean Penn, Emily Hirsch, Josh Brolin. Diego Luna, James Franco. Farbe, 128 Minuten

Wohl um den Freigeist von Harvey Milk gebührend in Szene zu setzen, wählte Gus Van Sant eine eher konventionelle Erzählweise. Das chronologische Erzählen, die ruhigen Einstellungen und eine präzise beobachtende Kamera bieten Sean Penn die Möglichkeit, den Menschen hinter der Legende sichtbar zu machen.

"Milk" ist die bewegende Studie eines Mannes, der sein eigenes Begehren zum Politikum machte, um für die Bürgerrechte von Homosexuellen in den Vereinigten Staaten zu kämpfen. Gleichzeitig ist "Milk" ein sehr intimer Film, der sich viel Zeit für den Privatmenschen Milk nimmt, für dessen Flirts, Liebesbeziehungen und Beziehungskrisen.

Zudem arbeitet Van Sant mit dokumentarischen Aufnahmen und Archivmaterial, um an den bewegten Kampf der Homosexuellen zu erinnern. So kommen Harvey Milks politische Gegner durch authentische Fernsehaufnahmen in den Film. Erschreckend sind die Auftritte der ultrakonservativen christlichen Sängerin Anita Bryant, die in den siebziger Jahren mehrere Hasskampagnen gegen Schwule und Lesben anführte.

In "Milk" bekommt man es mit einem Helden zu tun, vor dessen Kampfgeist, Mut und auch Humor sich dieser Film verbeugt.

Filmhomepage "Milk"
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