Medikamentenversuche an Jugendlichen und ihre Folgen

Auf den Spuren von Schorsch

Machenschaften in einem Labor (Symbolfoto)
Anfang der 1970er wurden heimlich Medikamente an Jugendlichen getestet. © imago/imagebroker Dunkle
Von Charly Kowalczyk · 09.07.2019
In den 70er-Jahren wurden triebhemmende Medikamente an Jugendlichen mit Behinderung getestet – mit unabsehbaren Folgen. Was ist aus den Betroffenen geworden? Der Autor macht sich auf die Suche.
Mediziner warnten davor, die vom Pharma-Konzern Schering entdeckte triebhemmende Substanz "Cyproteronacetat" Heranwachsenden zu verabreichen. Sie fürchteten langfristige Folgen. Doch der ehemalige Ersatzdienstleistende Gebhard Stein erinnert sich, dass er 1972 das Medikament regelmäßig drei Jugendlichen in der Behinderteneinrichtung der Diakonie Kork geben musste. Einem von ihnen wuchsen plötzlich Brüste. Er hieß Schorsch. Der Autor geht auf die Suche nach ihm, um zu erfahren, wie lange er den Triebhemmer nehmen musste und mit welchen Folgen.
Das ehemalige Hauptgebäude der Diakonie Kork, in der triebhemmende Pillen verteilt wurden
Das ehemalige Hauptgebäude der Diakonie Kork, in der triebhemmende Pillen verteilt wurden© Charly Kowalczyk

Auf den Spuren von Schorsch
Medikamentenversuche an Jugendlichen und ihre Folgen
Von Charly Kowalczyk
Regie: Iris Droegekamp
Sprecher: Tjadke Biallowons, Michael Wittenborn
Ton und Technik: Johanna Fegert und Judith Rübenach
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: SWR/Dlf/NDR 2018
Länge: 53'46

Charly Kowalczyk, 1957 in Singen (Baden-Württemberg) geboren, schreibt Features, Reportagen und Sachbücher. Mitgründer der Veranstaltungsreihe "bremer hörkino". Sein Feature "Halts Maul, du lügst - Verdingkinder in der Schweiz" (DLF/HR/SWR/WDR 2013) wurde mit dem Featurepreis ´13 der Stiftung Radio Basel ausgezeichnet, "Angelika - Annäherung an ein Kinderleben" (DKultur/NDR 2010) mit dem Deutschen Sozialpreis und dem Robert Geisendörfer Preis.
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