Medien und Meinungen

Netzneutralität, #noHatespeech, #ISbekenntsich

05:26 Minuten
23.07.2016
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Die Konsultation der europäische Regulierungsbehörde BEREC zum Thema Netzneutralität ist diese Woche zu Ende gegangen: Insgesamt 510.370 Menschen haben ihre Stimme über Plattformen wie zum Beispiel savetheinternet.eu abgegeben.
Die Konsultation der europäische Regulierungsbehörde BEREC zum Thema Netzneutralität ist diese Woche zu Ende gegangen: Insgesamt 510.370 Menschen haben ihre Stimme über Plattformen wie zum Beispiel savetheinternet.eu abgegeben.
Ergebnis: Offen
Das ist für europäische Verhältnisse eine beachtliche Teilnehmerzahl, ob und was das Engagement bringt, ist allerdings offen. Ende August will die BEREC ihre Ergebnisse für ein neues Regelwerk präsentieren.
Aber selbst, wenn die Netzneutralität darin geschützt wird, kann sich Markus Beckedahl von netzpolitik.org vorstellen, dass die betroffenen Telekommunikationsfirmen dagegen gerichtlich vorgehen werden.
No Hate Speech
Gleich zwei Mal ging es in dieser Woche gegen Hasskommentare im Netz. Zum einen ist der notorische Troll und Antifeminist Milo Yiannopoulos permanent von Twitter gesperrt worden. Anlaß war ein Shitstorm gegen die Ghostbusters-Darstellerin Leslie Jones.
Zum anderen ist die Kampagne "No Hate Speech" des Europarats gestartet, die ein Zeichen gegen Hass im Netz setzen will und dazu auch konkrete Anleitungen liefert.
Das waren doch bestimmt die Terroristen!!!
Das Meme der Woche hat einen ernsten Hintergrund: Weil hinter dem Axt-Attentat von Würzburg - wie aktuell hinter jeder Gewalttat - sofort Terror des Islamischen Staats vermutet wurde und die Terrororganisation manche Anschläge im Nachhinein für sich in Anspruch nehmen, machten sich Nutzer unter dem Hashtag #ISbekenntsich bzw. #ISbekenntsichzu darüber lustig.
Danach bekennt sich der IS auch zu Schokoladenmangel, dem Untergang der Titanic, Til Schweiger als Tatortkommissar und Serverproblemen bei Pokemon Go. Kritiker finden allerdings, die Botschaft der Hashtag-Aktion sei falsch, zumal sich der IS-Hintergrund beim Würzburg-Attentat als real erwiesen hat.
Bildnachweis: Screenshot no-hate-speech.de