Medien und Meinungen

Datenhehlerei als Gefahr für Pressefreiheit und ein Hintertürchen bei WhatsApp

05:16 Minuten
14.01.2012
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Der Datenhehlerei-Paragraph, der seit dem 18. Dezember 2015 in Kraft ist,  stellt den Umgang mit Daten unter Strafe, die jemand rechtswidrig erworben hat.
Der Datenhehlerei-Paragraph, der seit dem 18. Dezember 2015 in Kraft ist, stellt den Umgang mit Daten unter Strafe, die jemand rechtswidrig erworben hat. Der Paragraph, der in erster Linie gegen den Handel mit gestohlenen Kreditkarten- oder Nutzerdaten gerichtet ist, kann auch investigative Recherchen von Journalisten gefährden, wenn diese etwa mit illegalen Leaks zu tun haben. Netzpolitik.org hat deswegen zusammen mit anderen Journalisten ( u.a. wie Hajo Seppelt, der den russischen Dopingskandal aufgedeckt hat oder Peter Hornung vom NDR, Stciwort Panama Papers) und Vereinigungen eine Verfassungsbeschwerde in Karlsuhe eingereicht. Katarina de la Durantaye, Juniorprofessorin für Bürgerliches Recht an der Humboldt-Universität Berlin, hat die Klage miverfasst und wird als Prozessbevollmächtigte die Kläger in Karlsruhe vertreten.
Begandigung von Chelsea Manning?
Bis zur Amtseinführung von Donald Trump am 20.01.2017, gibt es noch die Chance, dass Präsident Obama von seinem Begnadigungsrecht gebrauch macht. Auf der Shortlist für Begnadigungen steht auch Chelsea Manning, meldet der Guardian. Ein pikantes Detail: Sollte es tatsächlich zu einer Begnadigung kommen, wäre Wikileaks-Gründer Assange bereit, sich in die USA überstellen zu lassen.
Backdoor bei WhatsApp
Der Guardian berichtet, dass es eine geheime Hintertür beim Messenger WhatsApp gibt. Demnach ist es möglich, dass Facebook und Ermittlungsbehörden Zugang zu den verschlüsselten Nachrichten der User haben. Diese Sicherheitslücke hat ein Sicherheitsforscher von der Berkeley-Universität in Kalifornien entdeckt. Die Lücke sei zwar nicht Teil des 2016 implementierten Verschlüsselungsprotokolls, sie ermögliche es aber Facebook, neue Schlüssel zu erzeugen, ohne dass der Nutzer dies merke. Für Kritiker wie etwa netzpolitik.org ist das ein klares Zeichen, dass WhatsApp nicht vertrauenswürdig ist
Die Medien und Meinungen hat Vera Linß zusammengestellt.
Bild: Whatsapp von Hernán Piñera auf Flickr, CC BY