Marcel Ophüls

Großartiger Sohn, toller Vater

Marcel Ophüls auf der diesjährigen Berlinale
Marcel Ophüls auf der diesjährigen Berlinale © Imago / Future Image
Moderation: Marie Sagenschneider · 16.02.2015
Als Sohn des Filmregisseurs Max Ophüls kennt der 87-jährige Marcel Ophüls viele prominente Filmgrößen des 20. Jahrhunderts persönlich. "Meines Vaters Sohn" heißt seine Autobiografie. Inwiefern hat ihn sein berühmter Vater beeinflusst?
Marcel Ophüls machte sich als Dokumentarfilmer einen Namen. 1989 bekam er für seinen Film über den Barbie-Prozesses "Hotel Terminus" auch einen Oscar. Seine letzte große Dokumentation drehte er über den Mauerfall.
Sein Lebenswerk ist jetzt auf der Berlinale mit der "Berlinale Kamera" ausgezeichnet worden. In Rente gehen will der 87-Jährige allerdings noch nicht. Sein nächstes Projekt: ein Spielfilm über den Regisseur Ernst Lubitsch.
In seiner Autobiografie schreibt Marcel Ophüls: "Ich war ein großartiger Sohn". Und dieser großartige Sohn hatte einen "tollen" und "wahnsinnig beindruckenden" Vater.
Max Ophüls wurde am Wiener Burgtheater rausgeschmissen, weil er zu jüdisch aussah - eine Geschichte, die der Sohn Marcel erst später durch Recherchen herausfand. Der Vater selbst sprach nicht darüber - er habe ihn wohl nicht mit dieser demütigenden Erfahrung "belästigen wollen", mutmaßt Marcel Ophüls.
Wie die Familie nach dem Reichstagsbrand aus Deutschland nach Frankreich floh, und dann später von Paris aus in die USA: Das und vieles mehr hat Marcel Ophüls Marie Sagenschneider erzählt. Der Sohn erinnert sich an eine sehr schöne Kindheit in Frankreich - und an all die Cabriolets, die sein Vater als Fortbewegungsmittel bevorzugte.

Marcel Ophüls: "Meines Vaters Sohn"
Propyläen Verlag, Berlin 2015
320 Seiten, 22 Euro

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