"Männlich weiß hetero"

Ein anderer Blick auf Männlichkeit

Ein Bauer schärft seine Sense.
Lange Zeit genoss der heterosexuelle weiße Mann Privilegien und Macht. Das wird nun in Frage gestellt. © imago/blickwinkel
Annemie Vanackeren im Gespräch mit Max Oppel · 21.04.2015
Mit dem Festival "männlich weiß hetero" widmet sich das Berliner HAU einer Figur, die lange Zeit eine privilegierte Position in der westlichen Gesellschaft hatte. Mit Tanzchoreografien und Theaterstücken wird die Wahrnehmung des weißen heterosexuellen Mannes als herrschende Figur hinterfragt, sagt HAU-Intendantin Annemie Vanackere.
So stellen die südafrikanischen Tänzer Thabiso Heccius Pule und Hector Thami Manekehla mit ihrer Performance "P.E.N.I.S. P.O.L.I.T.I.C.S." Klischees von Männlichkeit in Frage, während in "Straight White Men" von Young Jean Lee – dem Ausgangsstück des Festivals – vier Männer ihre Rolle hinterfragen und gleichzeitig um Selbstverwirklichung kämpfen.
"Wir wollen die Wahrnehmung verändern", sagte HAU-Intendantin Annemie Vanackeren im Deutschlandradio Kultur.
Annemie Vanackere ist Intendantin des Hebbel-am-Ufer-Theaters Berlin.
Annemie Vanackere ist Intendantin des Hebbel-am-Ufer-Theaters Berlin.© dpa / picture alliance / Britta Pedersen
"Bestimmte Bilder von Männlichkeit in der Gesellschaft passen nicht auf alle Männer und fallen auch für Männer selbst nicht so positiv aus.
Wir haben Künstler eingeladen, die mit ihrer Bildungskraft und choreografischen Sprache andere Entwürfe präsentieren. Wir können Künstlersprachen vorstellen, die unsere Wahrnehmung auf spielerische Weise umdrehen, ohne dass es so mit dem Fingerzeigen ist."

Das Festival "Männlich Weiß Hetero" findet vom 21.4.-3.5.2015 im Berliner Theater Hebbel am Ufer (HAU) statt.
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