Lyriksommer - Dichter empfehlen Gedichte (17)

    Christoph Meckel: Schnee

    Wässriger Schnee liegt am 31.03.2015 auf lila Blüten vor einem Gartengrundstück in Pokrent (Mecklenburg-Vorpommern). Foto: Jens Büttner
    "Wir gingen im Schnee, und suchten nichts." © picture alliance / dpa / Jens Büttner
    17.08.2016
    Dirk Uwe Hansen empfiehlt Christoph Meckel, weil er sich in die Zeile "Ein Taubenei war unter das Haus gerollt" verliebt hat.
    Wir gingen im Schnee, und suchten nichts.
    Ein Taubenei war unter das Haus gerollt,
    es lag vergessen.
    Ich fragte Clarisse, sie gab keine Antwort.
    Im Dunkeln fiel Schnee in geschaufelte Gräber,
    aber die Toten waren fort.
    Spielplätze für Clarisse, verschollen im Schnee.
    (Gutleut Verlag 2015)