Literatur hinter Gittern

Niemand kann es weiter bringen als zu sich selbst

Im Gefängnis soll eine Literaturgruppe die Langeweile bekämpfen
Im Gefängnis soll eine Literaturgruppe die Langeweile bekämpfen © imago stock&people
Von Sophie Gruber  · 08.12.2018
Andreas, Olaf und Benni sitzen im Knast. Um die Langeweile zu bekämpfen, besuchen sie eine Literaturgruppe und beginnen zu schreiben. Wenn man etwas tut, was man vorher noch nie getan hat, merken sie, geschehen mitunter wundersame Dinge.
Die Langeweile bekämpfen, den eigenen Wortschatz bewahren, etwas tun, was man nie vorher getan hat und danach nie wieder tun wird: Es gibt viele Gründe, warum Andreas, Olaf und Benni ausgerechnet im Knast angefangen haben, eine Literaturgruppe zu besuchen. Vorläufig schreiben die "Langsträfer" in der JVA Berlin-Tegel für sich selbst, die Gruppe, die Familie. Für alle, die es interessiert - nur für einen nicht: ihren Therapeuten. Ihr Thema, sagen sie, ist nicht ihre Tat. Ihr Thema ist ihr Alltag im Knast.

Niemand kann es weiter bringen als zu sich selbst
Einblicke in Literatur hinter Gittern
Von Sophie Gruber
Regie: Anna Panknin
Mit: Daniel Berger
Ton: Ernst Hartmann
Produktion: Deutschlandfunk 2015
Länge: 49'18

Sophie Gruber, geboren 1987 in Meran (Italien), studierte Englische Philologie, Theaterwissenschaft und Angewandte Literaturwissenschaft in Berlin. Langjährige Mitarbeit beim internationalen literaturfestival berlin, dort unter anderem als Organisatorin von Lesungen mit Autor*innen des Festivals für Gefängnisinsassen. Arbeitet seit 2016 in der Abteilung Kommunikation am Theater HAU Hebbel am Ufer.