Lebenslieder

Klingende Lebenslinie

Füller liegt auf beschriftetem Notenpapier
Musikalische Archive unseres Lebens. © imago / Gerhard Leber
Moderation: Oliver Schwesig · 26.12.2016
Jeder Mensch hat sein Lied, oft auch mehrere. Dahinter stecken fast immer Geschichten - mal traurige, dann lustige oder aber nachdenkliche. Wie ein arabisches Sprichwort sagt: Wer nie jagte und nie liebte, nie den Duft der Blumen suchte und nie beim Klang der Musik erbebte, ist kein Mensch, sondern ein Esel!
Lieder sind unsere klingenden Lebenslinien. Jenseits von Hitparaden und Bestenlisten gibt es Melodien und Texte, die uns ein Leben oder einen Lebensweg lang begleiten. Sie erinnern uns immer wieder an Ereignisse, die prägend für uns waren: der erste Kuss, der letzte Tanz, die Geburt eines Kindes, der Tod eines geliebten Menschen oder einfach nur ein unvergesslicher Flirt oder der Blick vom Gipfel eines Berges über das Land.
Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.
(Victor Hugo)
Jeder von uns kennt das, jeder von uns hat so ein Lied - oft sind es sogar mehrere. Erklingt dieser Song, dann werden wir zurückversetzt in den Moment, gehen auf eine Reise ins Ich - es sind "Lebenslieder". Es ist schwer sich auf nur ein Lied festzulegen; zu viele Eindrücke sammeln sich im Lebenslauf, Dinge verändern sich, Neues entsteht auf alten Bauten und auch wir werden älter. Und was sich auch immer verändert, ganz hinter in unseren Erinnerungen ist es zu finden, diese eine Melodie, die uns wieder jung werden lässt, die uns über schwere Stunden hinweggeholfen hat oder die uns an die erste – leider nicht immer einzige – Liebe erinnert.
Die Musik zwingt mich, mich selbst, meine wahre Lage zu vergessen; Sie bringt mich in eine andere freundlichere Lage; unter Einwirkung der Musik scheint es mir, als fühle ich etwas, was ich nicht fühle, als verstünde ich, was ich nicht verstehe und als könnte ich, was ich nicht kann.
(Leo N. Tolstoj: Die Kreuzersonate)
Das Lebenslied ist die Herzlinie, diese bildet sich schon im Mutterleib in unserer Hand. Wer weiß, ob nicht schon die Musik, die unsere Mutter hörte, auch den Grundstein für unser eigenes Lied legte.
Eine gute Sache über die Musik: Wenn sie schlägt, fühlt man keinen Schmerz.
(Bob Marley)

Musikalische Histörchen

Am 26. Dezember 1967 starteten die vier Magier John, Paul, George und Ringo ihre "Magical Mystery Tour" in der BBC. Die Dreharbeiten zu dieser ersten Fernsehproduktion in Eigenregie der Beatles hatten im September begonnen und waren vom Tod ihres Managers Brian Epstein überschattet. Durch seinen Tod fehlte die lenkende Hand und so waren chaotische Dreharbeiten durchaus an der Tagesordnung. Hinzu kam, dass fast der gesamte Film aus improvisierten Szenen besteht, die nur sehr vage durch eine wirkliche Handlung zusammengehalten werden.

Diese psychedelische Reise endete dann auch in einem Fiasko. Weder Kritiker noch die Fans ließen ein gutes Haar an diesem Bustrip und waren mehr als enttäuscht. Warum die BBC den Film allerdings in schwarz-weiß und nicht in Farbe ausstrahlte, ist bis heute nicht geklärt. Mittlerweile ist viel Wasser die Themse hinabgeflossen und die Rezeption dieses Trips hat sich geändert. So ist im "Lexikon des internationalen Films" zu lesen: "Witziger, unerhört rhythmischer Film, in dem die Beatles zahlreiche liebe Gewohnheiten der Briten persiflieren, aber auch sich selbst auf die Schippe nehmen. Die Zuneigung der Gesangsgruppe zu den Menschen aus den unteren Schichten, ihrer eigenen Herkunft, ist deutlich spürbar und macht den Film sympathisch."
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Rätsel

Weihnachten bei Hoppenstedts – der Loriot-Klassier - wie gut kennen Sie sich da aus? Es geht um Geschenke: Mutter Hoppenstedt bekommt den Original-Heinzelmann-Saugblaser, Opa Hoppenstedt einen Plattenspieler. Was aber bekommt Vater Hoppenstedt geschenkt? Und zwar gleich mehrmals? Wenn Sie es wissen, senden Sie uns eine E-Mail an sonntagmorgen@deutschlandradiokultur.de.

Rätsel

Kennen Sie die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens "A Christmas Carol"? Vielleicht haben Sie auch die Disney-Verfilmung von 2009 gesehen. Wir suchen einen Namen: Der Bösewicht der Story, aus dem am Ende eine geläuterter, spendabler Mann wird, ist ja der bekannte Ebenezer Scrooge. Wir wollen wissen: Wie heißt sein verstorbener Geschäftspartner in der Geschichte, der ihn auch als Geist heimsucht? Schreiben Sie uns: sonntagmorgen@deutschlandradiokultur.de

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