Landestheater-Orchester Coburg mit Daniel Sepec

Klang-Aquarelle

Christian Tetzlaff, Lars Vogt und Tanja Tetzlaff gratulieren Erkki-Sven Tüür auf der Heimbacher Kraftwerkbühne zur Uraufführung seiner "Lichttürme"
Erkki-Sven Tüür (rechts) gehört zu Estlands führenden Komponisten © cschmitz
23.01.2018
Musikalische Klangmalereien nach bildlichen oder theatralischen Vorlegen gehörten zu den Spezialitäten der Bach-Zeit – ein unerschöpflicher Fundus und jederzeit eine Garantie für abwechslungsreiche Programme.
Darauf baut auch das Coburger Orchester mit seinem Gastdirigenten Daniel Sepec, der auch die geigerischen Solopartien bestreitet – seinem gelernten Handwerk folgend, das ihn in der Vergangenheit unter anderem als Konzertmeister zur Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und zum Balthasar-Neumann-Ensemble führte. Was sich da an luftigen Klangaquarellen zusammentut, war ursprünglich vorwiegend in der Antike angesiedelt, die im 17. und 18. Jahrhundert einen immer wieder neu genutzten Fundus bildkünstlerischer wie musikalischer Grundthemen verfügbar machte wie zum Beispiel die Darstellung der vier Elemente, die an diesem Abend in Ausschnitten aus der einschlägigen Suite Jean-Féry Rebels erscheinen. Dass solche Assoziationen indessen kein Privileg der Barockzeit waren, zeigt Erkki-Sven Tüürs "Insula deserta" – jene "wüste Insel" also, die unter anderem aus dem Ariadne-Mythos bekannt ist. Gleichzeitig ist dieses Erscheinen einer estnischen Komposition eine Reverenz an den die reiche Musikkultur des baltischen Staats, der im Februar den 100. Jahrestag seiner Unabhängigkeit begehen wird.


Gesellschaftshaus Sonneberg
Aufzeichnung vom 13.01.2018


Erkki-Sven Tüür
"Insula deserta" für Orchester
Jean-Féry Rebel
"Les éléments", Suite für Orchester (Ausschnitte)
Antonio Vivaldi
Violinkonzert Nr. 12 h-Moll aus "La Cetra"
Johann Gottlieb Graun
Violinkonzert A-Dur
Marin Marais
Suite aus der Oper "Alcione"


Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg
Violine und Leitung: Daniel Sepec