La vie en rose

Vom Leben und Überleben in Paris

Blick über Paris, 2012
Blick über Paris © picture alliance / dpa / Vincent Isore
02.05.2015
Seit 20 Jahren lebt er in Paris, die Doktorarbeit ist immer noch nicht fertig, und mehr als 18 Quadratmeter Wohnfläche sind nicht drin: Es handelt sich bei diesem Herrn um den Protagonisten in Tom Heithoffs Hörspiel "La vie en rose", das beim Berliner Hörspielfestival ausgezeichnet wurde.
Er wollte eigentlich eine Unilaufbahn einschlagen. Jetzt arbeitet er in einem miesen "Sauladen" in der Vorstadt. Aber zu Hause ist er sowieso selten, denn er verbringt drei bis vier Stunden pro Tag in Metro oder S-Bahn. Während die Franzosen sich langen Abendessenritualen hingeben, liebt er sein Essen kalt und aus der Dose. Und er jammert auch nicht, wenn er drei Mal im Jahr von den hochprofessionellen Pariser Dieben nach allen Regeln der Kunst ausgenommen wird.
Beim 6. Berliner Hörspielfestival am vergangenen Wochenende, ist die Echtzeit-Serie "La vie en rose" von Tom Heithoff mit dem 1. Preis in der Kategorie langes Hörspiel ausgezeichnet worden. Wir nehmen das zum Anlass, die Serie an dieser Stelle noch einmal zu senden, in einer durchgehenden Fassung, so wie sie auch beim Berliner Hörspielfestival gelaufen ist.
Aus der Begründung der Jury:
"Wir hören einer Person zu, die den Kopf in den Wolken hat, und ihn sich doch permanent an der zu niedrigen Decke eines winzigen Appartements stößt. (...) Tom Heithoffs Hörspiel ist ein atmosphärisch dichtes Porträt geworden. Ein Doppelporträt. Einerseits eine Liebeserklärung an den begnadeten Radioperformer Lorenz Eberle und andererseits ein Porträt der Stadt Paris, die zwar kein freundlicher Ort ist, aber wenigstens unter ihren üblen Möglichkeiten bleibt."