Kuscheltiere, Laufstege, Prickelfaktor

Moderation: Marietta Schwarz · 08.07.2012
Die Fashionweek hat wieder einmal Berlin durcheinandergewirbelt - und ein bisschen auch das Neonlicht in dieser Woche: Denn einer unserer Reporter wollte unbedingt auspropieren, wie es sich so auf dem Catwalk langlaufen lässt. Außerdem schauen wir uns an, was auf der Straße an "Streetwear" getragen wird, wir kuscheln mit niedlichen Tieren im Café - und schauen der ein oder anderen New Yorkerin über die Schulter in den E-Reader.
Kuscheln im Katzen-Café
Von Alexander Musik
In Japan gibt es sie schon lange: Katzencafés! Kuchen und heiße Getränke in der Gesellschaft von eher coolen Tieren. Lange hat die junge Japanerin Ishimitsu Takako darüber nachgedacht, wie sie am besten ein solches Katzencafé in ihrer haustierversessenen Wahlheimat Wien eröffnen könnte. Vor ein paar Monaten hat sie nach viel Ärger mit den Behörden schließlich die Erlaubnis bekommen, dass Katzen den Cafégästen Gesellschaft leisten dürfen. "Café Neko" - japanisch für "Katze" - heißt ihr Lokal in einer beschaulichen Gasse im Wiener Stadtzentrum.

Schattenspiele
Von Jumoke Olusanmi
In New Yorks U-Bahnen bekommt man in der Regel einen guten Eindruck, welches Buch die Bestseller-Listen gerade anführt: Bis vor kurzem war es Patti Smiths "Just Kids", danach hat man wochenlang die Buchdeckel des Mittelalter-Fantasieromans "Game Of Thrones" gesehen. Nach dem derzeitigen Bestseller muss man aber regelrecht Ausschau halten, denn der wird oft heimlich und dazu noch auf elektronischen Lesegeräten gelesen. Seit diesem Frühjahr wurde das Buch "50 Shades Of Grey" mehr als zehn Millionen Mal in den USA verkauft. Die Mehrzahl der Exemplare allerdings als Ebook. Der Roman erzählt detailliert die Sado-Maso-Liebesgeschichte zwischen einem reichen, gut aussehenden und herrschsüchtigen Mann und einer jungen naiven Studentin. Das Neonlicht hat sich in New York in Buchläden vergeblich auf die Suche nach dem Buch gemacht und in der U-Bahn ganz erfolgreich nach seinen Leserinnen.

Streetwear ist nicht immer Straßenware
Von Gesine Kühne
Heute geht in Berlin die Fashion Week zu Ende. Eines der Themen: Streetwear, ein Begriff, der vor über 30 Jahren das erste Mal aufkam, damals noch Im Namen einer Skateboardfirma. Von da an wurde alles als Streetwear bezeichnet, das auf der Straße getragen wurde. Kleidung, die bequem war, Kleidung, mit der Jugendliche ausdrückten, zu welcher Gruppe sie gehörten oder gehören wollten. Turnschuhe, Jeans, T-Shirts wurden zur Uniform der coolen Kids. Und heute, im Jahr 2012? Gibt es Streetwear im klassischen Sinne noch?

Fashion-Victim
Von Gerd Brendel
Wie sieht sie aus, eine typische Modelkarriere? Wahrscheinlich so: Als Kleinkind Barbie für die schönste Frau der Welt gehalten. Als pubertierender Teenager Essstörungen entwickelt, um sich aufs knallharte Modelbusiness vorzubereiten. Und dann, endlich, nach langem Kampf, nach dem Auswendiglernen sämtlicher "Germany's Nest Top Model"-Folgen, nach dem Abklappern sämtlicher Agenturen, der erste Auftritt auf dem Laufsteg. Oder doch nicht? Unser Reporter Gerd Brendel - mittlerweile in einem Alter, in dem man schon mal an den Vorruhestand denken kann - kam wie die Jungfrau zum Kinde zu seinem allerersten - und hoffentlich nicht allerletzten - Modeljob. Die Berlner Fashion-Week macht's möglich.