"Kunstarbeit heißt auch immer Sozialarbeit"

29.04.2012
Nach Ansicht von Klaus Zehelein, Präsident des Deutschen Bühnenvereins und der Bayerischen Theaterakademie in München, ist soziales Engagement integraler Bestandteil von Kunst. "Kunstarbeit heißt auch immer Sozialarbeit - in einem erweiterten Sinne vielleicht, als sich das ein freier Künstler, der sich als Instrument der Kunst fühlt, denken kann", sagte Zehelein.
Zehelein, der am Sonntag in der Bayerischen Theaterakademie eine Diskussionsrunde der Reihe "In welchen Städten wollen wir leben" moderierte, kritisierte das vor kurzem veröffentlichte Buch "Der Kulturinfarkt", weil es keine konkreten Vorschläge für die Kulturszene unterbreite: "Das Buch läuft für mich in dieser Weise ins Leere und berücksichtigt überhaupt nicht, was an wirklichen, gravierenden Veränderungen sich sowohl in den künstlerischen Prozessen als auch in der Kulturpolitik getan hat", so Zehelein.

Selbstverständlich seien die Finanzen in der Kultur ein großes Thema, betonte er: "Je enger das Geld wird, desto mehr wird eigentlich an den Theatern gearbeitet." Es sei ein Problem, dass die Städte und Kommunen an den öffentlichen Einnahmen nicht so beteiligt würden, dass sie Kunst überhaupt bezahlen könnten, sagte Zehelein: "Dafür müssen wir auch auf die Barrikaden gehen, dass das nicht so bleibt, dass die Sozialabgaben die öffentlichen Haushalte der Kommunen sozusagen fast auffressen."

Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 30.9.2012 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.

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