Krzysztof Penderecki zum 75.

22.01.2009
Die Musikwelt feierte im vergangenen Jahr den 75. Geburtstag des großen polnischen Gegenwartskomponisten Krzysztof Penderecki mit zahlreichen Konzerten und Festivals. So würdigte die Berliner Beethoven-Gesellschaft den Jubilar genau an seinem Ehrentag, dem 23. November, gemeinsam mit der Universität der Künste Berlin und der Botschaft der Republik Polen in einer Matinee im Joseph-Joachim-Konzertsaal der UdK.
Krzysztof Penderecki ist der größte polnische Komponist der Gegenwart und zugleich einer der prominentesten zeitgenössischen Komponisten der Welt.
Das belegen nicht zuletzt seine erhaltenen Grammys in der Kategorie "Klassische Musik" von 1988, 1999 und 2001 sowie zwei Nominierungen 1992. 2000 wurde Krzysztof Penderecki zum "best living composer” von Midem Classique Cannes gekürt.

Zu seinen neuesten Werken gehört das Concerto per corno ed orchestra (Konzert für Horn und Orchester) "Winterreise" für Radovan Vlatkovic – es wurde im Mai 2008 von Radovan Vlatkovic und den Bremer Philharmonikern uraufgeführt; das 3. Streichquartett mit dem Untertitel "Blätter eines nicht geschriebenen Tagebuchs" erlebte am 21. November 2008 in Warschau im Rahmen des Krzysztof-Penderecki-Festivals seine Uraufführung, am 31. Dezember 2008 erklangen in Belgien die "Drei chinesischen Lieder für Bariton und Orchester" zum ersten Mal, und am 11. und 12. November 2008 wurden die "7 Tore Jerusalems" in München von den Münchener Philharmonikern unter der Leitung von Krzysztof Penderecki aufgeführt; dieses Werk für Sprecher, 5 Sänger, 3 Chöre und großes Orchester war ein Auftragswerk der Stadt Jerusalem zum 3000. Jubiläum ihrer Gründung und wurde dort am 9. Januar 1997 unter der Leitung von Lorin Maazel uraufgeführt.

Der große Durchbruch zum Weltruhm gelang Krzysztof Penderecki 1966 mit der von polnischen Solisten gesungenen Uraufführung der "Lukas-Passsion" im Dom von Münster. In den Jahren 1968 bis 70 war Penderecki Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD in Berlin. Sein Debüt als Dirigent gab er 1971 in Donaueschingen, seit 1988 ist Penderecki ständiger Gastdirigent des Sinfonieorchesters des Norddeutschen Rundfunks in Hamburg. 1990 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Dennoch ist Krzysztof Penderecki ein bodenständiger Pole, geboren in Debica bei Tarnów, ansässig lange in Krakau, wo er Komposition an der dortigen Musikakademie und nebenbei an der Universität der Stadt Philosophie, Kunst- und Literaturgeschichte studiert hat und nach seinem Diplom eine Professur für Komposition an der Musikakademie übernahm, ab 1972 deren Direktor wurde. Heute lebt Penderecki in Warschau.

Joseph-Joachim-Konzertsaal der Universität der Künste Berlin
Aufzeichnung vom 23.11.2008


Krzysztof Penderecki
Sonate für Violine und Klavier Nr. 1

"Capriccio per Siegfried Palm" für Violoncello

"Per Slava" für Violoncello (1985/86)
Streichtrio

ca. 21 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Krzysztof Penderecki
Sextett für Klarinette, Horn, Streichtrio und Klavier


Fabio Bidini, Klavier
Matthias Höfele, Klarinette
Paul Sharp, Horn
Indira Koch, Violine
Tomasz Tomaszewski, Violine
Annemarie Moorcroft, Viola
Sebastian Sokol, Viola
Wolfgang Schmidt, Violoncello