Krimibestenliste

    Die 10 besten Krimis im November

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    Die Jury hat entschieden: Auf diese Krimis können Sie im November keinesfalls verzichten! © Deutschlandradio
    05.11.2017
    Die Tagen werden kürzer, die Nächter stürmischer – mit unserer Krimibestenliste kommen sie bestens versorgt durch den dunklen November! Neu auf Platz eins ist John Le Carrés "Das Vermächtnis der Spione". Und gut platziert ist auch eine Überraschung aus Japan.

    1. (-) John le Carré: Das Vermächtnis der Spione
    Aus dem Englischen von Peter Torberg. Ullstein, 320 Seiten, 24 Euro

    John le Carré: Das Vermächtnis der Spione (Ullstein Verlag)
    John le Carré: Das Vermächtnis der Spione© Ullstein Verlag / Daniele Levis Pelusi on Unsplash / Montage: Deutschlandradio
    Europa. Die Kinder der Agenten erheben Anklage. Hektische Vernehmungen, Vertuschungen bei MI 6. Peter Guillam gibt preis: die Vorgeschichte zum Spion, der aus der Kälte kam. Wie eine junge Frau und andere im Kalten Krieg verheizt wurden. Für höhere Zwecke? Altmeister le Carré als Dekonstrukteur. Brillant.
    Hier unsere Besprechung.

    2. (3) Lisa Sandlin: Ein Job für Delpha
    Aus dem Englischen von Andrea Stumpf. Suhrkamp, 352 Seiten, 9,95 Euro

    Buchcover "Ein Job für Delpha" und eine Erdölraffinerie in den USA
    Buchcover "Ein Job für Delpha" und eine Erdölraffinerie in den USA© Verlag Suhrkamp/imago/Foto: imagebroker
    Beaumont, Texas, 1973. Zwei Neuanfänger auf gutem Weg: Delpha Wade hat 14 Jahre Knast wegen Mordes (recte: Notwehr bei Vergewaltigung), Tom Phelan harte Zeiten als Ölbohrer hinter sich. Auf Bewährung organisiert sie sein Detektivbüro, zu zweit mischen sie Patenträuber und Mordverschwörer auf. Herzhafter Start.
    Hier unsere Besprechung.

    3. (2) Friedrich Ani: Ermordung des Glücks
    Suhrkamp, 317 Seiten, 20 Euro

    Buchcover: "Friedrich Ani: Ermordung des Glücks"
    Buchcover: "Friedrich Ani: Ermordung des Glücks"© Suhrkamp / imago
    München. Ex-Kommissar Jakob Franckh überbringt den Eltern die Nachricht vom Tod ihres Kindes: der elfjährige Lennard erschlagen. Die Überlebenden verdorren bei lebendigem Leib, ihre Schuldgefühle treiben ältere Schuld auf. Die "Sacharbeit" der Ermittler führt endlich zu Erkenntnis, aber nicht zu Erlösung.
    Hier unsere Besprechung.

    4. (-) Iori Fujiwara: Der Sonnenschirm des Terroristen
    Aus dem Japanischen von Katja Busson. Cass, 352 Seiten, 19,95 Euro

    Iori Fujiwara: Der Sonnenschirm des Terroristen (Cass Verlag)
    Iori Fujiwara: Der Sonnenschirm des Terroristen (Cass Verlag)© Cass Verlag / Elti Meshau on Unsplash / Montage: Deutschlandradio
    Tokio 1971, 1993. Seit 2 Jahrzehnten lebt Shimamura, ein gesuchter Terrorist, im Untergrund. Als eine Bombe im Zentralpark von Shinjuku 10 Passanten zerfetzt, darunter seine frühere Geliebte, taucht er auf. Sucht Mörder, kooperiert mit Yakuza, findet Mann mit Sonnenschirm. Fulminante Entdeckung.
    Hier unsere Besprechung.

    5. (-) Norbert Horst: Kaltes Land
    Goldmann, 400 Seiten, 9,99 Euro

    Norbert Horst: Kaltes Land (Goldmann)
    Norbert Horst: Kaltes Land (Goldmann)© Goldmann Verlag / Samuel Zeller on Unsplash / Montage: Deutschlandradio
    Dortmund. Ein Fingerprint auf dem Bodypack aus dem Darm eines toten Nordafrikaners führt den unnachgiebigen Kommissar Steiger in Grauzonen des Umgangs mit jugendlichen Flüchtlingen. Stichworte: Kinderprostitution, Organhandel, Drogenschmuggel. Zum Heulen realitätsnah. Horst ist Hauptkommissar.

    6. (-) Dave Zeltserman: Small Crimes
    Aus dem Englischen von Angelika Müller und Michael Grimm. Pulpmaster, 348 Seiten, 14,80 Euro

    Dave Zeltserman: Small Crimes (Pulp Master)
    Dave Zeltserman: Small Crimes (Pulp Master)© Pulp Master / Randy Tarampi on Unsplash / Montage: Deutrschlandradio
    "Bradley", Vermont. Als Ex-Polizist Joe vorzeitig aus dem Knast kommt, will ihn niemand sehen, weder seine Frau noch seine Töchter oder Eltern. Nur der korrupte Sheriff, ein Gangsterboss und dessen sadistischer Sohn wollen was: Geld, Geständnisse. Joes größter Feind: fundamentale Selbsttäuschung.

    7. (-) Andreas Pflüger: Niemals
    Suhrkamp, 475 Seiten, 20 Euro

    Andreas Pflüger: Niemals (Suhrkamp)
    Andreas Pflüger: Niemals (Suhrkamp)© Suhrkamp / Errico Boccia on Unsplash / Montage: Deutschlandradio
    Berlin, Avignon, Marokko. Fall Zwo der Jenny-Aaron-Saga. Erzfeind Holm hat sie blind gemacht. Und der Superagentin zwei Milliarden Beutegeld sowie den Namen des Mörders ihres Vaters hinterlassen. Das Erbe annehmen heißt, den beinahe allmächtigen "Broker" töten. Allerfeinste Action.

    8. (9) David Wish Wilson: Die Ratten von Perth
    Aus dem Englischen von Sven Koch. Suhrkamp, 298 Seiten, 9,95 Euro

    Buchcover: "David Whish-Wilson: Die Ratten von Perth" 
    Buchcover: "David Whish-Wilson: Die Ratten von Perth" © Suhrkamp / imago / blickwinkel
    Perth. Superintendent Swann auf der Abschussliste, seine Tochter entführt, bedroht vom Purple Circle der Kollegen, die eine Bordellchefin liquidiert haben. Swann klagt vor der Königlichen Untersuchungskommission an, gepeinigt im Wespennest (west-)australischer Korruptheit. Hart, kalt, neu: Whish-Wilson.

    9. (-) Tanguy Viel: Selbstjustiz
    Aus dem Französischen von Hinrich Schmidt-Henkel. Wagenbach, 168 Seiten, 20 Euro

    Tanguy Viel: Selbstjustiz (Klaus Wagenbach)
    Tanguy Viel: Selbstjustiz (Klaus Wagenbach)© Klaus Wagenbach / Oscar Keys on Unsplash / Montage: Deutschlandradio
    Bretagne. Ein Stadtmensch, ein Immo-Hai ist ins Fischerorf gekommen, mit Riesenprojekten. Martial Kermeur hat ihn in die kalte See gestoßen, nach sieben Jahren Erniedrigung und Betrug. Kermeur redet vor dem Untersuchungsrichter: die Selbstverteidigung eines Mannes, der nicht weiter zu demütigen war.

    10. (-) Liza Cody: Krokodile und edle Ziele
    Aus dem Englischen von Else Laudan. Ariadne im Argumentverlag, 430 Seiten, 20 Euro

    Liza Cody: Krokodile und edle Ziele (Ariadne)
    Liza Cody: Krokodile und edle Ziele (Ariadne)© Ariadne Verlag / Samuel Scrimshaw on Unsplash / Montage: Deutschlandradio
    London. Lady Bag hat Knastgenossin Kerrilla zugesagt, sich um Sohn Connor zu kümmern. Das halbherzige Versprechen ist der Beginn des grotesken, tragikomischen Kampfes einer obdachlosen Säuferin mit Windhund gegen Kindesmisshandlung, Tierquälerei, kleinbürgerliche Idioten, die Lieblosigkeit der Welt.
    Hier unsere Besprechung.

    Wie funktioniert die Abstimmung?

    Die Krimibestenliste wird im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" und dem Deutschlandradio Kultur von einer Jury aus Kritikern erstellt.
    Es sind 19 Spezialisten für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die aus der laufenden Produktion monatlich jeweils vier Titel vorschlagen, die sie mit sieben, fünf, drei oder einem Punkt bewerten. Der so gefundene Punktwert pro Titel wird mit der Zahl der für ihn abgegebenen Stimmen multipliziert. Daraus wird die monatliche Liste berechnet.
    Jedes Jurymitglied darf insgesamt drei Mal für denselben Titel votieren. Voten für Titel, an deren Entstehung oder Vorbereitung man beteiligt war, sind verboten. Die Titel dürfen nicht älter als zwölf Monate und keine Wiederauflagen, Sammelbände oder Anthologien sein. Unterschiede zwischen Hardcover, Paperback und Taschenbuch werden nicht gemacht.
    Im Durchschnitt kommen fünf Titel neu auf die monatliche Liste. Die Ziffer in Klammern gibt den Rang des Vormonats an.

    Das ist die Jury der Krimibestenliste:
    Tobias Gohlis, Sprecher der Jury
    Volker Albers, Hamburger Abendblatt
    Andreas Ammer, Druckfrisch, BR
    Gunter Blank, Sonntagszeitung
    Thekla Dannenberg, Perlentaucher
    Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung
    Jutta Günther, Nordwestradio
    Sonja Hartl, Zeilenkino, Polar Noir
    Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung
    Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung
    Elmar Krekeler, Die Welt
    Kolja Mensing, Deutschlandfunk Kultur
    Marcus Müntefering, Spiegel Online, Krimi-Welt
    Ulrich Noller, Deutsche Welle, WDR
    Frank Rumpel, SWR
    Margarete von Schwarzkopf, Literaturkritikerin
    Ingeborg Sperl, Der Standard
    Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau
    Jochen Vogt, NRZ, WAZ

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