Krach und Musik

Kreatives Kaputtmachen

Ein erhobener Arm mit Axt
Performance mit Axt: Die Band FSK zerstörte im Berliner HKW ein Klavier. © imago stock & people
Katja Müller-Helle im Gespräch mit Carsten Rochow · 26.06.2017
Am Ende einer denkwürdigen Performance hat die Münchner Band FSK vor zwei Jahren zum Gedröhne von Bass und Synthesizer mit einer Axt ein Klavier zertrümmert. Doch sie sind beileibe nicht die Ersten, die die Zerstörung von Instrumenten zum Bestandteil von Kunst machen.
Vor zwei Jahren lieferte die Münchner Band FSK eine denkwürdige Performance im Berliner Haus der Kulturen ab, an deren Ende einer der Musiker zum Gedröhne von Bass und Synthesizer mit einer Axt ein Klavier zertrümmert. "Ein Haufen Scheiß und ein zertrümmertes Klavier" hieß das Auftragswerk, dessen Live-Aufnahme jetzt als Tonträger erscheint.

Von Jimi Hendrix bis Knorkator

Ob die Zerstörung von Musikinstrumenten einem künstlerischen Zweck dient, Ausdruck von Leidenschaft oder einfach nur Zerstörungswut ist, sei einmal dahingestellt. Auf jeden Fall ist es ein Phänomen, das von Jimi Hendrix bis Knorkator immer wieder auftaucht. Doch was genau steckt dahinter?
Das Zerstören von Instrumenten sei kein Phänomen der neueren Rockgeschichte, betont die Kunsthistorikerin Katja Müller-Helle. Sie erinnert an die Futuristen Anfang des 20. Jahrhunderts, die erstmals Krach als Teil musikalischer Aufführung verstanden haben. Im Jazz habe bereits 1920 Jimmy Durante Klaviere zertrümmert.
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