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Alltagskleidung

03:29 Minuten
ILLUSTRATION - Eine junge Frau trägt am 20.01.2015 in Offenbach am Main (Hessen) vor dem Fernseher eine Jogginghose. Am 21.01.2015 ist Internationaler Jogginghosentag. Foto: Christoph Schmidt/dpa (zu dpa «Schlabberfreund trifft Modefreak: Typologie der Jogginghosenträger» vom 20.01.2015) | Verwendung weltweit
Nicht nur in Argentinien ist im Alltag der Jogginganzug sehr angesagt. © Christoph Schmidt/dpa
Von Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt · 18.01.2019
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Wenn man in China nach Hause kommt, zieht man sich die Schuhe aus und einen Hausanzug an. Die Franzosen sind generell modebewusst, auch im Alltag. In den USA geht man sehr chic ins Büro, man kann ansonsten aber auch total schlampig rumlaufen.
Benjamin Eyssel in Peking:
"Zu Alltagskleidung in China würde ich sagen, da geht alles. Im Sommer gibt es den bekannten Beijing Bikini, das ist bei Männern ein T-Shirt, das einfach hochgerollt wird, und der Mann streckt den Bauch raus. Im Winter habe ich schon Leute gesehen, die im dicken Schlafanzug mit Hausschuhen unterwegs waren. Wenn Chinesen nach Hause kommen, ziehen alle die Schuhe aus, und die meisten Chinesen ziehen sich dann auch um.
Die haben dann zu Hause so Hausanzüge an. Chinesen finden auch Marken ganz toll. Man sieht dann relativ schnell, ob die echt sind oder nicht. Manchmal sind da die Buchstaben verdreht. Ich habe mal ein T-Shirt gesehen, da stand dann nicht New Balance drauf, sondern Bew Nalance."
Jürgen König in Paris:
"Auch in französischen Städten kann man Damen und Herren in fürchterlich ausgeleierten Jogginganzügen sehen. Aber generell sind die Franzosen schon sehr modebewusst, auch im Alltag. Man sieht immer wieder Herren in sehr gut sitzenden Anzügen und die Damen in sehr eleganten Kleidern auch tagsüber. Das ist kein Klischee, sondern es stimmt. Einfach, weil ein sozialer Zwang besteht, wie eine Freundin von mir es formulierte, sich appetitlich zu halten. Wer in Frankreich elegant auftritt, wird ernst genommen, fällt auch überhaupt nicht auf."
Ivo Marusczyk in Buenos Aires:
"Ich würde gern etwas Positiveres berichten, aber leider ist es in Buenos Aires so, dass im Alltag der Jogginganzug sehr angesagt ist. Die Argentinier sind von der Einwanderungsgeschichte her eher italienisch geprägt, und ich hatte eigentlich gedacht, dass das ein bisschen so ist wie in Rom, ist aber überhaupt nicht so. Man achtet nicht besonders darauf, gut angezogen zu sein, das ist dann doch sehr leger. Es ist nicht nur die lockere Jogginghose, sondern es stört sich auch niemand daran, wenn diese Hose schon ziemlich fleckig und voller Löcher ist. Das ist eigentlich völlig normal."
Nicole Markwald in Los Angeles:
"Die Alltagskleidung von Frauen in Santa Monica, die jetzt nicht unbedingt einen Job haben, die laufen in Yogahose und Yogashirt herum. Da sieht man die Extreme der USA, auf der einen Seite geht man sehr chic ins Büro und auf der anderen Seite, wenn ich am Flughafen bin und sehe, wie manche Leute ins Flugzeug steigen, da ist es völlig normal, dass die ihre Schlafanzughose und Badelatschen anhaben und keiner schert sich drum. Man kann hier also auch total schlampig rumlaufen."
Jana Genth in Johannesburg:
"Alltagskleidung ist etwas total Vielfältiges in Südafrika. Da gibt es die, die an der Kreuzung stehen und betteln, die haben zerrupfte Klamotten an. Es gibt aber auch die Business-Leute, die immer sehr schnieke herausgeputzt aussehen in edlen Klamotten. Das Traditionelle ist gerade unter den Schwarzen noch verbreitet, aber im Alltag auch eher weniger. Im Alltag ziehen sie in aller Regel schon eher bequeme Sachen an."

"Alltag anders" – wie immer zusammengestellt von Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt. Und wenn Sie einen Themenvorschlag haben, dann schicken Sie ihn gern an diese Adresse Alltag.anders@deutschlandfunkkultur.de

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