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Hausmittel

03:30 Minuten
Eine junge Frau isst einen Apfel während sie am Fenster steht. (Symbolbild)
Ein Apfel am Tag soll vor dem Gang zum Arzt schützen, nur eine von zahlreichen Hausmittelweisheiten. © Unsplash/ Khamkhor
Von Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt · 21.02.2020
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Hausmittel sind in China weit verbreitet. In Singapur helfen sie gegen Kakerlaken. Und in der Türkei spielt eine Tinktur eine Rolle, die wie ausgebleichter Eierlikör aussieht.
Karin Senz aus Istanbul:
"Es gibt in der Türkei klassische Hausmittel. Bei Erkältungen oder Magenproblemen, beispielsweise, nimmt man hier gern ‚Nane limon‘, also heißen Tee mit Zitrone und Minze. Frauen, die in der Türkei ein Baby haben und stillen, wird gerne zu Boza geraten. Boza muss man sich von der Optik her ein bisschen wie ausgebleichten Eierlikör vorstellen. Boza wird aus Gerste und Weizen gemacht und hat nur 1-2 Prozent Alkohol. Der Volksmund sagt, dass das beim Stillen gut ist und dass es große Brüste machen soll, was ja dann auch zusammenpassen würde."
Axel Dorloff aus Peking:
"Hausmittel sind in China weit verbreitet. Das hängt viel mit der Traditionellen Chinesischen Medizin zusammen. Zum Beispiel trinkt man lange im Wasser gekochten Ingwer gegen Erkältungen. Es gibt auch ein spezielles chinesisches Hausmittel bei Hitze. Das ist die Grüne Bohnensuppe. Diese Suppe soll, so heißt es, die Hitze im Körper reduzieren. In China schwören die Menschen auch auf heißes Wasser als Hausmittel. Und zwar gegen und für alles."
Oliver Neuroth aus Madrid:
"Bei Krankheiten geht der Spanier sehr gern zum Arzt und lässt sich auch bei Kleinigkeiten ein Antibiotikum verschreiben. Nach dem Motto: Chemiekeule und dann auch rasch wieder gesund sein. Ich hatte mal eine Verletzung am Arm, die auch operiert wurde. Dann war ich auf Mallorca und eine Dame dort hat meine Narbe gesehen und gesagt: Da habe ich etwas Tolles für Dich. Dann kam sie mit einem Kaktus an, brach den auf und schmierte mir das Öl auf die Narbe. Ich glaube, sie ist ganz normal verheilt und nicht durch dieses Hausmittel."
Ivo Marusczyk aus Buenos Aires:
"Hausmittel gibt es auch in Argentinien und ich setze voll und ganz auf Heidi! Heidi ist eine Kolumnistin im Argentinischen Tageblatt. Und da hat Heidi eine Kolumne und berichtet mir, was es alles für Hausmittel gibt. Dank Heidi weiß ich: Ich muss meine Badewanne mit Cola putzen und, falls ich Plastikblumen hätte, könnte ich die mit Seifenwasser einsprühen, damit sie weiterhin glänzen. Die Argentinier lächeln eher über die Deutschen, wenn die mit irgendwelchen Hausmittelchen ankommen und versuchen, damit etwas in Ordnung zu bringen. Die Argentinier greifen dann lieber gleich zum Original – zur Chemiebombe."
Lena Bodewein aus Singapur:
"In Singapur gibt es sehr viele Hausmittel, auch wenn die Stadt ansonsten eigentlich sehr modern ist. In Singapur gibt es viele Kakerlaken. Und ein Hausmittel dagegen ist, Pandanblätter zu trocknen und auszulegen. Das entwickelt einen ganz speziellen Geruch und Kakerlaken mögen das angeblich gar nicht. Das findet man oft in Vorratskammern und auch oft in Taxis"

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