Kino-Kolumne Top Five

Dinosaurier – ausgestorben und quicklebendig

Die Schauspieler Laura Dern, Joseph Mazzelli und Sam Neil helfen einem kranken Dinosaurier. (Aufnahme von 1993). Im Film "Jurassic Park" experimentieren Wissenschaftler mit dem Erbgut von Dinosauriern, das sie in konservierten, blutsaugenden Insekten aus der Vorzeit entdecken. Es gelingt ihnen, selbst Dinosaurier heranzuzüchten, die später ihre Schöpfer terrorisieren.
Jurassic Park 1993: Selbstverständlich auf der Hitliste der Dino-Filme © UIP
Von Anna Wollner · 02.06.2018
Eigentlich sind sie schon längst ausgestorben, aber im Film erfreuen sich Dinosaurier bester Gesundheit. Ob als Stop-Motion, Zeichentrick oder Special-Effect-CGI-Schlacht – gerade in „Jurassic World 2“, der jetzt in die Kinos kommt.

Platz 5, "Tree of Life" von Terrence Malick (2011)

Damit hat keiner gerecht. In Terence Malicks verquastem "Tree of Life" stehen auf einmal Dinosaurier an einem Bach, trinken, laufen, kämpfen miteinander. Das Auftauchen der Dinosaurier wirkt esoterisch und verkitscht – und passt perfekt zu Malicks krudem Kunstwerk, seiner philosophischen Abhandlung über die Entstehung der Erde und den Fluss der Menschheit

Platz 4, "Nachts im Museum" von Shawn Levy (2006)

Haben wir davon nicht alle schon einmal geträumt? Nachts heimlich ins Museum schleichen und gucken, was die Exponate bei Dunkelheit so machen? Der Nachtwächter Larry, gespielt von Ben Stiller, hat das bald jeden Tag. Doch der neue Job im New Yorker Museum of National History hält eine Überraschung bereit. Schon in der ersten Nachtschicht wird Larry vom großen Skelett des Tyrannosaurus Rex verfolgt. Nur der Wurf eines Knochens kann ihn retten – Regel Nummer Eins des geheimen Regelbuchs für Nachtwächter. Der Film beflügelt die kindliche Phantasie, erklärt spielerisch und lebendig Geschichte und nimmt dem Tier jeden Schrecken – denn aus dem furchteinflößenden Saurierskelett wird so ein Schoßhündchen.

Platz 3, "King Kong und die weiße Frau" von Merian C. Cooper und Ernest B. Schoedsack (1933)

Eine Mission auf die geheimnisvolle Insel Skull Island. Das Filmteam trifft nicht nur auf einen Riesenaffen, sondern auch auf Tiere aus der Urzeit. Unter anderem einen T-Rex. Der in Stop-Motion animierte Saurier, der sich einen erbitterten Kampf mit King Kong um die platinblonde Ann liefert, ist – ganz ähnlich wie Kong gefährlich und fremdartig. Hat aber anders als sein Sparringpartner nichts Menschliches an sich. Der Dinosaurier ist Projektion für das Unbekannte und Schreckliche – denn das eigentlich ausgestorbene Reptil lebt noch immer auf der fernen Insel Skull Island und wird zur Bedrohung für Mensch und Tier.

Platz 2, "In einem Land vor unserer Zeit" von Don Bluth (1988)

Ein Zeichentrickfilm mit ähnlichem Effekt wie einst "Bambi" hat fast alle Kinder der 80er schwer traumatisiert. Der kleine Langhals Littlefoot macht sich nach dem tragischen Tod seiner Mutter – sie fällt nach einem Kampf mit Scharfzahn in die Erdspalte eines Erdbebens – mit anderen Dinosaurierkindern auf den Weg ins große Tal, ein grünes Paradies voller vegetarischer Nahrung. Ein Langhals, ein Dreihorn, ein Breitmaul, ein Flieger und ein Dornenschwanz, alle minderjährig halten zusammen.
Es ist eine Lehrstunde in Integration, eine tierische Flüchtlingsgeschichte mit Lerncharakter.

Platz 1, "Jurassic Park" von Steven Spielberg (1993)

Erst frisst er eine Ziege, dann das Personal. Steven Spielbergs T-Rex macht vor niemandem halt. Selbst vor den süßen Kindern nicht. Der vielversprechende Erlebnispark wird zum Alptraum, die gezüchteten Dinos zur tödlichen Falle. Der Mensch verliert die Kontrolle über seine eigene genmanipulierte Kreation. Der Eingriff in die Natur hat Folgen und könnte der Untergang der Menschheit sein. Gut gebrüllt T-Rex!

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