Kettenreaktion

Von Constanze Lehmannn · 24.12.2011
Alles in diesem Jahr scheint eine Frage der Energie gewesen zu sein. Positive Energie, die den Arabischen Frühling entstehen ließ, oder negative Energie, aus der die japanische Atomkatastrophe entsteht. In Europa dagegen scheint es an Energie zu mangeln - sonst wäre die Schuldenkrise vielleicht schon überwunden.
Wie aus unserem Jahresrückblick hervorgeht, löst das Ungleichgewicht zwischen wenig Hoffnung und viel Energie den arabischen Frühling aus, der zahlreiche Länder erfasst und einige Despoten stürzt.

Europa hingegen mangelt es an Energie, um seine Schuldenkrise entschlossen lösen zu können. Im Herbst beschließen die Staats- und Regierungschefs der EU, den Milliarden-Rettungsschirm auf eine Billion zu hebeln, Griechenland soll ein Teil seiner Schulden erlassen werden. Zu dieser Zeit sind die Proteste der Bürger, die fordern, den Hebel bei den Finanzmärkten anzusetzen, nicht mehr zu überhören.

Nach der verheerenden Naturkatastrophe in Japan kommt es im Atomkraftwerk Fukushima zur unkontrollierten Kettenreaktion. Dieser Super-Gau setzt in Deutschland viel politische Energie frei. In Baden-Württemberg verliert die CDU nach 58 Jahren die Macht und die Grünen stellen erstmals einen Ministerpräsidenten. Die Bundesregierung vollzieht die energiepolitische Wende und verkündet den schnellen Ausstieg aus der Atomkraft.

Die verbleibende Energie der Koalitionspartner wird im Streit und bei der Abwehr von Spekulationen über die Restlaufzeit der FDP verbraucht.

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Der arabische Aufstand - Sammelportal
Euro in der Krise - Sammelportal
Katastrophen in Japan - Sammelportal

Achtung: Die Sendung läuft am 24.12.2011 um 8.05 Uhr.