Interviews in Studio 9

    Woran arbeiten Sie gerade?

    Der Künstler und Architekt Yadegar Asisi
    Der Künstler und Architekt Yadegar Asisi © Caro Krekow
    27.12.2017
    Die Zeit "zwischen den Jahren" ist eine Zeit der Muße: Man blickt zurück auf 2017 und macht Pläne für 2018. Doch es gibt auch Menschen, die weiter arbeiten müssen oder wollen – darunter sind viele Kulturschaffende und Wissenschaftler.
    Deshalb fragt "Studio 9" vom 27. Dezember bis 6. Januar: "Woran arbeiten Sie gerade?"
    Die Welt ist für ihn ein großes Panorama: Seit 2003 installiert Yadegar Asisi 360°-Rundumsichten von geschichtsträchtigen Orten oder magischen Landschaften. So entführt er uns in seinen umfangreichen Panoramatafeln ins alte Rom oder auf den Mount Everest. Der als Sohn persischer Eltern in Wien geborene Künstler baute die Berliner Mauer wieder auf und ließ das barocke Dresden wieder erstehen. Jetzt will er die Zeit während der Sanierung des Pergamon-Museums in Berlin mit einem großen Panorama überbrücken − einer Neuauflage des 2011 mit großem Erfolg gezeigten Rundbilds.
    Yadegar Asisi im Oktober 2017 in einem Berliner Filmstudio
    Yadegar Asisi im Oktober 2017 in einem Berliner Filmstudio© dpa / picture alliance / Gregor Fischer
    Sie ist Satirikerin, Schauspielerin, Sängerin – und als solche nimmt Maren Kroymann gern die Geschlechterverhältnisse in Deutschland ins Visier. Bitterböse, gern auch mal selbstironisch, geht es um Männer und Frauen. Auch in ihrem jüngsten Programm: "Kroymann" heißt es schlicht und einfach. Die erste Folge war so erfolgreich, dass sie gleich einen Preis bekam und die Zusage für zwei weitere Episoden. "#Metoo" und noch viel mehr wird das Thema sein, verrät sie vorab.
    Maren Kroymann bei der Verleihung des Deutschen Comedy-Preises 2017 in Köln
    Maren Kroymann bei der Verleihung des Deutschen Comedy-Preises 2017 in Köln© dpa / picture alliance / Horst Galuschka

    Vittorio Lampugnani am Donnerstag, 28. Dezember, 7.35 Uhr

    Er war einer der Protagonisten des Berliner Architekturstreites, der sich an den Leitbildern der Neubebauung der Berliner Innenstadt nach 1990 entzündete. Lampugnani propagiert eine formal disziplinierte, ortstypisch-kontextuelle und ästhetisch nachhaltige Architektur ohne modernistische oder postmodernistische Extravaganzen. Der 1951 in Rom geborene Architekt ist der Autor und Herausgeber mehrerer vielbeachteter Werke zur Architekturgeschichte und -theorie. Derzeit ist Vittorio Magnago Lampugnani Fellow am Berliner Wissenschaftskolleg und arbeitet dort an dem Projekt "Die nachhaltige Stadt".
    Der Architekt Vittorio Magnago Lampugnani
    Der Architekt Vittorio Magnago Lampugnani© Wissenschaftskolleg zu Berlin / Anne Morgenstern

    Hanns-Christian Gunga am 28. Dezember, 17.40 Uhr

    Hanns-Christian Gunga ist Weltraummediziner und forscht an den extremen Bedingungen, denen Astronauten ausgesetzt sind. Das tut er vor allem an der Berliner Charité, wo er das Institut für Physiologie am Zentrum für Weltraummedizin und extreme Umwelten leitet. Bei aktuellen Studien zur Körpertemperatur von Astronauten auf Weltraumflügen hat er festgestellt, dass es im Weltraum ziemlich heiß hergeht. Warum, lassen wir uns von ihm erklären.
    Der Weltraummediziner Hanns-Christian Gunga
    Der Weltraummediziner Hanns-Christian Gunga© Foto: privat

    Olaf Nicolai am Freitag, 29. Dezember, 7.45 Uhr

    Seine Kunst, das sind nicht die spektakulären, eher die stillen Installationen. Hintergründige Arbeiten, die weit über den musealen Rahmen hinaus im Öffentlichen Raum wirken. Olaf Nicolai betreibt eine Art sinnlichen Minimalismus. Seine Werke werden international ausgestellt, auf der Documenta war und ist er vertreten. Auch für den Flughafen BER hatte er sich schon etwas ausgedacht – was wurde daraus? Plant er etwas anderes für Schönefeld, falls der Airport doch mal fertig werden sollte?
    Olaf Nicolai im Oktober 2017 bei den Donaueschinger Musiktagen
    Olaf Nicolai im Oktober 2017 bei den Donaueschinger Musiktagen© dpa / picture alliance / Patrick Seeger

    Christof Schenck am Freitag, 29. Dezember, 17.40 Uhr

    Er hat im Regenwald von Peru geforscht und ist viel in Afrika unterwegs: Der Biologe Christof Schenck hat sich ganz der Wildnis und ihrem Schutz verschrieben. Als Nachfolger von Bernhard Grzimek an der Spitze der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt setzt er sich für den Ausbau und Erhalt internationaler Schutzgebiete ein. Aktuell etwa für den Bahuaja Sonene Nationalpark in Peru: ein einzigartiges Stück Natur, das von Coca-Bauern und Goldschürfern bedroht ist.
    Der Biologe Christof Schenck
    Der Biologe Christof Schenck© Daniel Rosengren

    Heinz Bude am Samstag, 30. Dezember, 7.35 Uhr

    Der Soziologe Heinz Bude geht den "kollektiven Lebensgefühlen" der Deutschen auf den Grund. In seinen zahlreichen Büchern thematisierte er "Schweigespiralen" ebenso wie "Stimmungsmacher" und äußerte sich in Debatten zum Erstarken der AfD und zur Krise der SPD. In seinem neuen, Ende Januar erscheinenden Buch "Adorno für Ruinenkinder" schreibt er seine Geschichte zum Protestjahr 1968.
    Der Soziologe Heinz Bude liest im Mai 2016 in Köln auf der 4. phil.COLOGNE
    Der Soziologe Heinz Bude liest im Mai 2016 in Köln auf der 4. phil.COLOGNE© dpa / picture alliance / Horst Galuschka

    Otto Schily am Dienstag, 2. Januar, 6.45 Uhr

    Als Politiker hat Otto Schily längst seinen Platz in deutschen Geschichtsbüchern: Als ehemaliger Innenminister, als Gründungsmitglied der Grünen, das dann zur SPD wechselte. Und als Verteidiger der RAF-Terroristin Gudrun Ensslin. Aber als Dirigent? Schily versucht noch mal etwas Neues und probt tatsächlich das Schwingen des Taktstocks. Anfang des Jahres wird er im westfälischen Borken das Neujahrskonzert leiten. Wie es zu seiner zweiten Karriere als Dirigent gekommen ist und was aus dem Politiker einen Musiker gemacht hat, erzählt er uns im Gespräch.
    Der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily (SPD)
    Der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily (SPD)© dpa / picture alliance / Ralf Hirschberger

    Friedrich Christian Delius am Mittwoch, 3. Januar, 6.45 Uhr

    Er schrieb Geschichten über eine "Liebesgeschichtenerzählerin", den "Stand von Scheveningen" und machte sich seine Gedanken über das Luther Jubiläum. Friedrich Christian Delius erzählt Geschichten und Zeitgeschichte. Er wird dafür vom Feuilleton gelobt und mit zahlreichen Literaturpreisen bedacht. Gerade arbeitet er an einem neuen Buch – zur "Zukunft der Schönheit". Was das heißen mag, sagt er uns am besten selbst.
    Der Schriftsteller Friedrich Christian (F.C.) Delius auf einer Lesung in Bielefeld am 27.9.2013
    Der Schriftsteller Friedrich Christian Delius© picture-alliance / dpa / Rober B. Fishman / ecomedia

    Annette Hess am Mittwoch, 3. Januar, 18.20 Uhr

    Annette Hess schrieb die Drehbücher zur hochgelobten ARD-Serie "Weissensee" und erhielt 2016 den Deutschen Fernsehpreis für das beste Buch ("Kudamm 56"). Im selben Jahr bekam sie den Grimme-Preis für die 3. Staffel von "Weissensee",und die Jury begründete das unter anderem so: "Mit den Mittel des Fernsehens wird hier nicht weniger als ein unvergleichlicher Roman unserer Zeit erzählt." Annette Hess wurde 1967 in Hannover geboren und studierte Szenisches Schreiben an der Hochschule der Künste Berlin. Sie schrieb danach Drehbücher für Spielfilme, Krimis und zu Beginn ihrer Karriere für 16 Folgen der MDR-Vorabendserie "In aller Freundschaft".
    Drehbuchautorin Annette Hess bei einem Sommerfest in Berlin
    Drehbuchautorin Annette Hess bei einem Sommerfest in Berlin© dpa / picture alliance / Britta Pedersen

    Idil Baydar am Donnerstag, 4. Januar, 6.45 Uhr

    Als Jilet Ayse ist sie die türkische Ausgabe der Cindy aus Marzahn – genauso dick, genauso geschmacklos gekleidet wie ihre deutsche Kollegin, gibt die Kabarettistin Idil Baydar den "Integrations-Albtraum" beziehungsweise "die Kanakenbraut". Dabei scheut sie kein Klischee. Nachdem sie mit ihrer lautstarken Sketchen zur YouTube-Queen avancierte, ist sie jetzt auf diversen Showbühnen zu Gast. Wir erfahren von ihr, ob sie immer noch so gern ihren viel zu engen Trainingsanzug trägt und auf ihrem "Kanal" unterwegs ist.
    Die Kabarettistin Idil Baydar zu Gast in der ARD-Talksendung "Maischberger"
    Die Kabarettistin Idil Baydar zu Gast in der ARD-Talksendung "Maischberger"© dpa / picture alliance / Horst Galuschka

    Christoph Möllers am Donnerstag, 4. Januar, 17.35 Uhr

    Das Recht ist sein Metier: Egal ob er es als Professor lehrt, ob er darüber philosophiert oder früher als Richter Recht gesprochen hat. Für seine Schriften und Recherchen zum Thema wurde Christoph Möllers 2016 mit dem renommierten Leibniz-Preis ausgezeichnet. Was den Juristen gerade umtreibt, woran er gerade forscht, worüber er schreibt – das wollen wir von ihm wissen.
    Christoph Möllers bei einer Gastrede in der Bürgerschaft in Bremen
    Christoph Möllers bei einer Gastrede in der Bürgerschaft in Bremen© dpa / picture alliance / Carmen Jaspersen

    Nicolas Stemann am Freitag, 5. Januar, 7.45 Uhr

    Er bezeichnet sich als Regisseur und Musiker – Nicolas Stemann spielte Klavier in Hotellobbys und Bars, inszeniert heute an großen Bühnen wie dem Deutschen Theater in Berlin, an der Wiener Burg und am Kampnagel in Hamburg. Dabei überzeugte er mit seinen unbequemen wie auch ungewöhnlichen Inszenierungen. Er sorgte mit seiner Interpretation von Elfriede Jelinek Stücken. An was er gerade arbeitet, was für ihn zeitgenössisches Theater bedeutet – das fragen wir Nicolas Stemann.
    Der Theaterregisseur Nicolas Stemann 2016 in den Münchner Kammerspielen
    Der Theaterregisseur Nicolas Stemann 2016 in den Münchner Kammerspielen © dpa / picture alliance / Sven Hoppe

    Wolfgang Niedecken am Samstag, 6. Januar, 7.35 Uhr

    Als "Kölscher Jung" ist Wolfgang Niedecken seit den 1970er-Jahren mit der Rockband BAP unterwegs – und mittlerweile auch allein. Songs wie "Verdammt lang her" oder "Du kanns zaubere" wurden zu Klassikern des Deutschrock auf Kölsch. Und wenn Niedecken und seine Jungs demnächst auf Tour gehen, wird man sie auch hören. Genau wie Lieder vom neuen "Familienalbum – Reinrassje Strooßekööter". Was es für den 66-Jährigen bedeutet, wieder "on tour" zu sein, das erzählt er uns.
    Der Musiker Wolfgang Niedecken
    Der Musiker Wolfgang Niedecken© dpa / picture alliance / Geisler-Fotopress
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